Lebenslange Haft für Journalisten Ataman gefordert

Seit über drei Jahren befindet sich der kurdische Journalist Ziya Ataman in der Türkei in Untersuchungshaft. Heute forderte die Staatsanwaltschaft eine lebenslängliche Freiheitsstrafe gegen insgesamt 19 Angeklagte.

Seit April 2016 befindet sich der kurdische Journalist Ziya Ataman wegen Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft in Wan. Ataman war Korrespondent der per Dekret verbotenen Nachrichtenagentur DIHA und ist mit 18 weiteren Personen vor dem Schwurgericht Şırnak angeklagt. Heute fand die achte Hauptverhandlung in dem Prozess statt. Von den Angeklagten sind insgesamt neun in Untersuchungshaft, sie konnten nur über eine Videoschaltung an der Verhandlung teilnehmen.

Vor Gericht sagten Aytaç Yalman und Kadir Ataman als Zeugen aus, beim polizeilichen Verhör gefoltert worden zu sein. Die Aussagen, die sie bei der Polizei unterzeichnet haben, hätten sie gar nicht gelesen.

Ziya Ataman wollte sich auf Kurdisch verteidigen, das Gericht erklärte jedoch, dass kein Dolmetscher zur Verfügung stehe und er sich bei der nächsten Verhandlung äußern könne.

Die Staatsanwaltschaft beantragte lebenslängliche Freiheitstrafen für alle Angeklagten. Das Gericht entschied auf Fortsetzung der Untersuchungshaft und vertagte die Verhandlung auf den 24. September.