Journalisten fordern Freilassung von Zuber Bradosti

Seit über zwei Wochen wird der kritische Journalist Zuber Bradosti in Südkurdistan ohne juristische Grundlage von PDK-Sicherheitskräften festgehalten. Seine Kollegen fordern die sofortige Freilassung des RojNews-Korrespondenten.

Am 21. Juli ist der kritische Journalist Zuber Bradosti von Sicherheitskräften der südkurdischen Regierungspartei PDK in Sîdekan festgenommen worden. Seitdem wird der RojNews-Korrespondent ohne juristische Grundlage in Hewlêr (Erbil) festgehalten. Was Bradosti zum Vorwurf gemacht wird, ist weiter unklar. Kolleginnen und Kollegen fordern seine sofortige Freilassung.

„Die Maßnahme der Sicherheitskräfte entbehrt jeglicher rechtlichen Grundlage. Es scheint, als würden die Asayisch-Direktionen in Südkurdistan den Gerichten verweigern, Prozesse gegen Journalisten zu führen. Wieso sonst sollten die Sicherheitskräfte der PDK ohne ein gerichtliches Urteil befugt sein, Pressemitarbeiter zu inhaftieren?“, kommentiert Hêriş Qadir, Hewlêr-Korrespondet des in Silêmanî ansässigen Fernsehsenders NRT TV, die Festnahme von Bradosti.

Es könne nicht sein, dass Kollegen Repression wie dieser ausgesetzt werden, fügt der Journalist hinzu. „Wir verurteilen das Vorgehen der Behörden auf das Schärfste und fordern sie auf, sich an die Gesetze zu halten. Wenn Zuber Bradosti eine Straftat zum Vorwurf gemacht wird, soll er von einem Gericht angeklagt werden. Andernfalls muss er sofort freigelassen werden“, so Qadir.

Nicht die erste Festnahme

Zuber Bradosti gerät immer wieder ins Visier des Asayisch. Zuletzt war er im Mai festgenommen worden. Der Umgang der PDK mit kritischen Journalisten sorgt jedoch seit Jahren für Empörung. Darauf macht auch Hejar Enwer, Hewlêr-Verantwortlicher des Senders KNN TV aufmerksam: „Seit mehr als einem Jahrzehnt sind die politischen Parteien in der Autonomieregion direkt an der Festnahme oder Inhaftierung von Journalisten beteiligt. In der Person von Zuber Bradosti werden Journalisten von Parteien geahndet, stigmatisiert und eingeschüchtert. Unser Kollege Zuber hat nichts unternommen, das nicht im Einklang mit den journalistischen Aufgaben war. Aber solche Fälle hat es zuvor schon in Hewlêr und Dihok gegeben. Journalisten wurden hier nicht nur gewaltsam inhaftiert, sondern auch getötet. Während Journalisten, die tagtäglich durch die Verbreitung von falschen Informationen die Sicherheit dieser Region gefährden, von der PDK großzügig geduldet werden, geht die Regierungspartei gegen solche Kollegen vor, welche ihren Beruf ausüben und die Öffentlichkeit mit wichtigen Informationen versorgen“, kritisiert Hejar Enwer.