Journalist Mehmet Aslan im Gefängnis misshandelt

Der Journalist Mehmet Aslan ist nach seiner Verhaftung im Gefängnis Alanya misshandelt worden. Er will auch im Gefängnis weiter als Journalist arbeiten und über die Rechtsverletzungen politischer Gefangener berichten.

Der Journalist Mehmet Aslan ist im Gefängnis in Alanya misshandelt worden. Das hat sein Bruder Mehmet Şirin Aslan bekanntgegeben. Der Korrespondent der Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA) ist am 5. Januar in seiner Wohnung in Istanbul festgenommen und drei Tage später wegen vermeintlicher Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation verhaftet worden. Seitdem befindet er sich im L-Typ-Gefängnis Alanya.

Sein Bruder konnte am Mittwoch mit ihm telefonieren. In dem Telefonat teilte der Journalist mit, dass er bei der Aufnahme im Gefängnis einer entwürdigenden Nacktdurchsuchung unterzogen worden ist. Dagegen habe er widersprochen und von der Vollzugsleitung gefordert, die Kameraaufnahme seines Widerspruchs zu berücksichtigen. Eine Reaktion sei darauf nicht erfolgt.

„Mein Bruder hat mir gesagt, dass er als Journalist nicht zu den Rechtsverletzungen schweigen wird. Er sagte, dass er immer und überall gegen das Unrecht anschreiben und die Wahrheit berichten wird. Er will auch im Gefängnis weiter als Journalist arbeiten, daran könne die Verhaftung nichts ändern“, berichtete Mehmet Şirin Aslan von dem Telefonat mit seinem Bruder.

Drei Mitgefangene des Journalisten beteiligen sich an dem Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans und die völlige Entrechtung der politischen Gefangenen, erklärte sein Bruder. Aufgrund dessen sei die Essensausgabe eingeschränkt worden. Den Gefangenen werden Briefe nicht ausgehändigt, der Zugang zu Büchern ist begrenzt. „Als ich ihm sagte, dass ich ihm Bücher schicken werden, sagte er, dass Bücher meistens willkürlich nicht ausgehändigt werden“, so Mehmet Şirin Aslan.