Hexenjagd auf Journalisten an EU-Grenze

Mittlerweile sind in Edirne neun Journalisten, die die Geschehnisse an der EU-Grenze verfolgten, von der türkischen Militärpolizei festgenommen worden.

Am Grenzübergang Pazarkule/Kastanies in der Provinz Edirne sind seit dem Wochenende mindestens neun Journalisten von der türkischen Militärpolizei festgenommen worden, als sie die Geschehnisse an der EU-Grenze verfolgten. Betroffen sind unter anderem die Fotojournalisten Sedat Suna (EPA) und Tolga Sezgin (NarPhotos) sowie Yasin Akgül (AFP) und Hüseyin Aldemir (Reuters), die inzwischen auf freien Fuß gesetzt wurden.

Gegen Idris Sayilgan ist unterdessen Untersuchungshaft angeordnet worden. Der Mitarbeiter der kurdischen Nachrichtenagentur Mezopotamya Ajansı (MA) war am Samstag zusammen mit seinem MA-Kollegen Naci Kaya am Grenzübergang Pazarkule/Kastanies in Gewahrsam genommen und zur Gendarmerie-Kommandantur in Edirne verbracht worden. Neben Kaya, der trotz gerichtlicher Anordnung zur Freilassung noch immer festgehalten wird, befinden sich auch der Rûdaw-Korrespondent Rawîn Sterk und dessen Kameramann Mehmet Şirin Akgün bei der Militärpolizei in Edirne in Gewahrsam.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen forderte am Montag türkische Sicherheitsbehörden auf, willkürliche Angriffe auf Medienschaffende einzustellen und unverzüglich die Freilassung der in Edirne festgenommenen Journalisten zu veranlassen.