In Riha (Urfa) ist dem vor 28 Jahren vom türkischen Staat ermordeten Journalisten Kemal Kılıç gedacht worden. Kılıç, geboren 1963, war Vertreter der Zeitung Özgür Gündem in Riha. Am 18. Februar 1993 wurde er von drei Personen verfolgt, die ihn entführen wollten. Laut Augenzeugenberichten wehrte er sich gegen die Angreifer, die ihn daraufhin auf offener Straße erschossen und flüchteten. Seine Mörder wurden niemals gefunden, das Verbrechen ist bis heute ungesühnt.
An der Gedenkveranstaltung an seinem Grab nahmen neben den Angehörigen die HDP-Abgeordnete Ayşe Sürücü und Serdar Altan vom Journalistenverein DFG sowie weitere HDP-Mitglieder und Journalist*innen teil. Sürücü erinnerte an alle ermordeten Journalistinnen und Journalisten und sagte über Kemal Kılıç, dass er in Riha zu einem Symbol geworden ist.
Der DFG-Vorsitzende Serdar Altan sagte in einer Rede: „Kemal war nicht der erste und auch nicht der letzte ermordete Kollege. Unser Kampf geht weiter. Die brutale Unterdrückung in diesem Landstrich dauert weiter an, dagegen werden wir weiter ankämpfen.“
Nach den Reden wurden Nelken auf dem Grab niedergelegt.
https://anfdeutsch.com/pressefreiheit/haftstrafen-im-hauptverfahren-gegen-Ozgur-gundem-24519