Kritische Berichterstattung unerwünscht
Die Sicherheitsbehörden der Demokratischen Partei Kurdistans (PDK) haben einen Journalisten des Senders Channel 8 festgenommen. Der Korrespondent Nzhiar Mohammed sei nach seiner Festnahme am Samstag in Amêdî in das Polizeipräsidium Duhok gebracht worden, wo er ohne Angabe von Gründen festgehalten werde, berichtete der in Silêmanî ansässige kurdische Sender am Sonntag.
Auch ein Kameramann und der Fahrer des Teams werden demnach zusammen mit Mohammed festgehalten. „Der Sicherheitsapparat der PDK störte sich offenbar an der Berichterstattung über die Invasion der türkischen Armee in der Kurdistan-Region des Irak“, erklärte Channel 8.
Die Türkei hat Mitte Juni ihre seit 2022 in Südkurdistan andauernde Besatzungsoffensive „Operation Klauenschloss“ auf Amêdî und weitere Gebiete auf dem Territorium der Kurdistan-Region im Irak (KRI) ausgeweitet. Mehrere Dörfer in und um den Distrikt östlich von Zaxo wurden bereits von der türkischen Armee und der mit den Besatzungstruppen kollaborierenden PDK geräumt, die angestammte Bevölkerung ist vertrieben worden. Hunderten weiteren Ortschaften und damit tausenden Menschen droht dasselbe Schicksal.
Kritische Berichterstattung unerwünscht
Der PDK, die in Hewlêr (Erbil) die Regierung der KRI dominiert, ist eine kritische Berichterstattung über die türkische Invasion und die eigene Kooperation mit Ankara ein Dorn im Auge. Bereits in der vergangenen Woche war es in Amêdî zu Festnahmen von Presseleuten gekommen. Die PDK-Sicherheit hatte eine Reporterin der Agentur Zoom Medya sowie ihren Kameramann und den Fahrer des Teams in Gewahrsam genommen und nach mehreren Stunden unbegründeter Polizeihaft wieder freigelassen.