CFWIJ fordert Freilassung von Beritan Canözer

Die Koalition für Frauen im Journalismus fordert die sofortige Freilassung von Beritan Canözer. Die Korrespondentin der feministischen Nachrichtenagentur JinNews ist am Montag in Amed festgenommen worden.

Die Koalition für Frauen im Journalismus (CFWIJ) fordert die sofortige Freilassung von Beritan Canözer. Die Korrespondentin der kurdischen Frauennachrichtenagentur JinNews ist am Montag in Amed (tr. Diyarbakir) festgenommen worden. Hintergrund ist ein Ermittlungsverfahren gegen den Frauenverein Rosa. Insgesamt wurden bisher 22 Frauen, darunter Aktivistinnen, Politikerinnen und Friedensmütter, festgenommen. Elf weitere Frauen sind zur Fahndung ausgeschrieben.

„Wir sind entsetzt über diesen bösartigen Einschüchterungsversuch gegen Journalistinnen. Wir fordern den türkischen Staat auf, unsere Kollegin sofort freizulassen”, heißt es in einer Stellungnahme der CFWIJ. „Wir glauben, dass diese brutalen Methoden darauf abzielen, Journalistinnen in der Türkei einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen”, heißt es weiter. Die CFWIJ fordert, dass die türkischen Behörden ihre Angriffe auf Medienschaffende beendet. „Journalismus ist kein Verbrechen.“

Repression Alltag für kurdische Medienschaffende

Staatliche Repression, Anklagen wegen vermeintlicher Terrorunterstützung oder Präsidentenbeleidigung, Behinderungen bei der Recherche und Bedrohungen auf der Straße - all das gehört in der Türkei zum Alltag kritischer Journalist*innen. Wer aus den kurdischen Regionen des Landes berichtet, steht unter einer besonderen Beobachtung von Behörden und Justiz.

Beritan Canözer bereits verurteilt

Auch Beritan Canözer ist nicht das erste Mal im Visier der türkischen Sicherheits- und Justizbehörden. Seit ihrem 19. Lebensjahr arbeitet die heute 26-Jährige für die feministisch-kurdische Presse. Ende 2015 wurde sie zum ersten Mal unter Terrorvorwürfen verhaftet. Zur Begründung hieß es, sie habe sich „zu aufgeregt” gezeigt, als sie eine Protestkundgebung beobachtete. Nach drei Monaten in Untersuchungshaft kam sie frei. Der wegen vermeintlicher PKK-Mitgliedschaft angestrengte Prozess endete 2017 mit einem Freispruch. Im Juni vergangenen Jahres wurde Beritan Canözer wegen „Propaganda für eine Terrororganisation” zu fast zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Die einzige Grundlage für das Strafmaß bildeten ein Like sowie vier Kommentare beim Kurznachrichtendienst Twitter.