Weitere Gefangene schließen sich Hungerstreik in Afyon an

Im westanatolischen Afyon fordern zehn politische Gefangene mit einem Hungerstreik eine angemessene Gesundheitsversorgung sowie die Abschaffung des militärischen Zählappells und der willkürlich verhängten „Bunkerstrafen“.

Weitere Gefangene in der Vollzugsanstalt Afyon I haben sich aus Protest gegen ihre Haftbedingungen einem unbefristeten Hungerstreik angeschlossen. Das teilen Angehörige der politischen Gefangenen mit. Zunächst waren acht von Willkürmaßnahmen betroffene Gefangene am 25. Mai in einen Hungerstreik getreten. Einen Tag später wurde ihre Zelle vom Wachpersonal gestürmt, die Gefangenen wurden unter Anwendung von Gewalt aus dem Trakt geholt und in Einzelzellen verlegt. Der Hungerstreik wird auch in Isolationshaft fortgesetzt, inzwischen haben sich zwei weitere Gefangene angeschlossen.

Die Gefangenen fordern mit ihrem Hungerstreik die Abschaffung des militärischen Zählappells und der willkürlich verhängten „Bunkerstrafen“. Weitere Forderungen sind eine angemessene Gesundheitsversorgung und die Freilassung von Häftlingen, die ihre Strafen abgesessen haben. In der Türkei gibt es Zehntausende politische Gefangene, in vielen Fällen wird ihre Entlassung von einem Reuebekenntnis abhängig gemacht.

Wie die Hungerstreikenden gegenüber ihren Angehörigen telefonisch mitteilten, soll die Aktion bis zur Erfüllung ihrer Forderungen fortgesetzt werden. Die Öffentlichkeit wird zur Unterstützung aufgefordert.