Seit fünf Jahren befindet sich der kurdische Politiker Deniz Yıldırım im Hochsicherheitsgefängnis in Xarpêt (türk. Elazığ). 2015 wurde der damalige Ko-Vorsitzende des Kreisverbands der HDP (Demokratische Partei der Völker) in Xozat (Hozat) in der nordkurdischen Provinz Dersim wegen Terrorvorwürfen inhaftiert. Letztes Jahr erkrankte der heute 48-Jährige an Darmkrebs und wurde vor wenigen Wochen operiert. Bei dem Eingriff in den Verdauungsapparat legte man Yıldırım einen künstlichen Darmausgang (Stoma) an. Zudem erhält er eine Chemotherapie. Nach Informationen seiner Tochter Asmin Yıldırım ist der Politiker geschwächt und nicht in der Lage, sich selbst zu versorgen. Dennoch wird er im Gefängnis in einer Isolationszelle festgehalten.
„Offiziell, weil er für die Bestrahlung regelmäßig in ein Krankenhaus gebracht wird“, erklärt Asmin Yıldırım. Sie arbeitet selbst im Gesundheitssektor und weiß, dass Patienten in der Verfassung ihres Vaters nicht nach solch einem Eingriff sofort wieder ins Gefängnis gebracht, sondern im Krankenhaus versorgt werden sollten. Mehrere Haftentlassungsanträge der Anwälte des Politikers wurden aber abgewiesen, zuletzt nach der Änderung des Vollzugsgesetzes in der Türkei. „Wir sind davon ausgegangen, dass zumindest die kranken politischen Gefangenen von der Amnestie profitieren werden. Aber wir haben uns geirrt. Auch sie kommen trotz dem Corona-Risiko in den Gefängnissen nicht frei.“
Asmin Yıldırım hat eine Petition gestartet, um zumindest Gerechtigkeit für ihren Vater zu fordern. Unterstützt werden kann die Kampagne über den Link: