Kranker Gefangener: „Es könnte unser letztes Gespräch sein“

Die prekäre Situation in den türkischen Gefängnissen hat sich mit der Corona-Pandemie dramatisch verschlechtert. Neben der großen Ansteckungsgefahr ist auch die gesundheitliche Versorgung weiter reduziert worden.

Ayhan Yilmaz ist seit über zwei Jahren in Untersuchungshaft im T-Typ-Gefängnis in Wan. Er leidet unter Atemnot und dem Schlafapnoe-Syndrom. Sein Vater Ibrahim Yilmaz hat am Vormittag mit ihm telefoniert und berichtet von dem Gespräch: „Wie die anderen kranken Gefangenen befindet auch er sich in einem kritischen Gesundheitszustand. Er sagt, dass sich die gesundheitliche Versorgung mit der Corona-Pandemie weiter verschlechtert hat. Medizinische Behandlungen finden nur unzureichend und nicht rechtzeitig statt, daher werden die gesundheitlichen Probleme täglich größer.“

Ibrahim Ayhan sagt, dass sein Sohn schon lange unter Atemnot und dem Schlafpnoe-Syndrom leidet: „Die Ärzte im Gefängnis haben ihm bereits früher verschiedene Behandlungen empfohlen, aber diese wurden nicht durchgeführt. Bei unserem heutigen Telefonat hatte er Schwierigkeiten beim Sprechen. Er hat ständig gehustet und es war eindeutig, dass er kaum Luft holen konnte. Er hat selbst gesagt, dass es ihm nicht gut geht und wir auf alles vorbereitet sein sollten. Er sagte, dass es vielleicht unser letztes Gespräch ist.“