Seebrücke Nürnberg protestiert gegen den Abschiebeflughafen

Das Bündnis Seebrücke hat vor dem Nürnberger Flughafen gegen Abschiebungen protestiert. Im September ist aus Nürnberg erstmalig ein Abschiebeflug gestartet.

Dieses Jahr wurde in Nürnberg die Entscheidung getroffen, den Albrecht-Dürer-Flughafen zum Abschiebeflughafen zu machen. Die ersten Abschiebeflüge sind bereits gestartet. Dagegen protestierte heute das Bündnis Seebrücke vor dem Flughafen.

Eine Sprecherin erklärt: „Nürnberg nennt sich ‚Stadt des Friedens und der Menschenrechte‘ und hat sich zum ‚Sicheren Hafen‘ erklärt. Derartige Labels bringen herzlich wenig, wenn man gleichzeitig grünes Licht gibt für einen lokalen Abschiebeflughafen und zulässt, dass Menschen aus der Stadt mit den schönen Titeln abgeschoben werden. Die Prestigepolitik auf Kosten von Menschenleben ist für die Abgeschobenen oft tödlich. Im Mittelmeer ertrinken tagtäglich Menschen auf der Flucht, in Lagern sterben sie an Krankheiten, weil sie nicht genügend Nahrung und medizinische Versorgung bekommen und die hygienischen Bedingungen katastrophal sind.“

Schon gestern machten Aktivist*innen der ‚Seebrücke‘ auf den heutigen Protest spektakulär aufmerksam. Auf einer Empore der Lorenzkirche zeigten sie ein großes Transparent mit der Aufschrift „No Deportations from Nürnberg Airport“. Die Besucher des überfüllten „Christkindlesmarkt“, wie der Weihnachtsmarkt in Nürnberg genannt wird, wurden damit zeitweise von Glühwein und Lebkuchen abgelenkt.