Nürnberg: Solidarität mit allen Menschen an allen Grenzen

Die Seebrücke Nürnberg forderte die legale Einreise für alle schutzsuchenden Menschen an allen Grenzen, ein Ende der Gewalt an Europas Grenzen und den Stopp aller rassistisch motivierter Kontrollen.

Die Seebrücke Nürnberg hat auf einer Kundgebung „Solidarität mit allen Menschen an allen Grenzen“ eingefordert. Die Aktivist:innen zeigten Aufnahmen von einem Geflüchtetenlager in Bosnien-Herzegowina sowie Filmsequenzen der „Route 4“ mit Interviews von Menschen auf ihrer Flucht über das Mittelmeer. Zudem gab es Redebeiträge von Medya Volkshaus e.V., von We.Integrate e.V und der Seebrücke Nürnberg. Die gemeinsame Forderung: Eine menschenwürdige Behandlung ALLER Menschen an ALLEN GRENZEN!

Ziel der Aktion war, den Fokus auf geflüchtete Menschen zu richten, die im öffentlichen Diskurs gerade in den Hintergrund rücken. „Wir nehmen wahr, dass durch die große Medienpräsenz des Ukraine-Krieges andere Flüchtende aus anderen Ländern in den Hintergrund der medialen Präsenz geraten bzw. als Geflüchtete zweiter Klasse behandelt werden“, so die Seebrücke Nürnberg. Dabei wolle man das Leid der Flüchtenden aus der Ukraine nicht schmälern oder die Dringlichkeit, ihnen zu helfen, nicht in Frage stellen.

Aber die öffentliche Aufmerksamkeit schwindet schnell für Fliehende auf der Balkanroute oder an der Grenze Polen-Belarus, wo Schutzsuchende seit über einem Jahr im Wald- und Sumpfgebiet ums Überleben kämpfen. Vergessen sind auch die vielen Menschen, die in menschenunwürdigen Lagern auf den griechischen Inseln frierend ausharren oder im Mittelmeer ertrinken.

Eine Vertreterin vom Medya Volkshaus ging auf die aktuelle Situation in Kurdistan ein und prangerte die permanenten Angriffe des türkischen Staates an. „Auch hier sind viele Menschen auf der Flucht. Die barbarischen Angriffe des Erdogan-Regimes mit Chemiewaffen in Südkurdistan, der Drohnenterror in Rojava und die Repressionen in der Türkei schaffen immer neue Fluchtursachen.“ Die Rednerin forderte die Bundesregierung auf, die türkischen Besatzung und die Angriffe auf Nordostsyrien und Nordirak mit klaren Worten zu verurteilen und den Krieg gegen Kurdistan als Verstoß gegen das Völkerrecht einzustufen.

We.Integrate beklagte, dass sich die Situation der Geflüchteten aus Afghanistan in den letzten Jahren noch verschlechtert hat. „Wir müssen alle Menschen gleich behandeln, das steht im Grundgesetz, aber leider versagt hier die Politik“, so ein Sprecher von We.Integrate.

Die Seebrücke Nürnberg forderte abschließend: „Legale Einreise für alle schutzsuchenden Menschen an allen Grenzen! Beendigung der Gewalt an Europas Grenzen und sofortiger Stopp aller rassistisch motivierter Kontrollen!“