Mindestens sieben Schutzsuchende vor italienischer Küste ertrunken

Wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtet, sind sieben Schutzsuchende, unter ihnen eine schwangere Frau, etwa neun Kilometer vor der Küste von Lampedusa ertrunken. Weitere zehn Schutzsuchende werden vermisst.

Ein mit über 50 Schutzsuchenden besetztes Boot ist am 30. Juni etwa neun Kilometer vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa gekentert. Die Küstenwache konnte 46 Insass:innen des acht Meter langen Schiffes retten. Sieben Leichen, darunter die einer schwangeren Frau, wurden ebenfalls geborgen. Nach Angaben der italienischen Behörden soll das Boot in Tunesien aufgebrochen sein und hatte bereits mindestens 120 Kilometer über das Meer zurückgelegt. Der Bürgermeister von Lampedusa, Toto Martello, erklärte gegenüber Reuters: „Diese jüngste Tragödie im Mittelmeer ist herzzerreißend, ich frage mich, was noch passieren muss, damit Italien und Europa begreifen, dass wir so nicht weitermachen können.“

Am Mittwochmorgen hatten bereits vier Boote mit insgesamt etwa 250 Schutzsuchenden Lampedusa erreicht. Nur eines der Boote war in der Lage, in den Hafen aus eigener Kraft einzulaufen. Nach Angaben der UN-Agentur IOM sind in diesem Jahr fast 700 Todesfälle auf der zentralen Mittelmeerroute registriert worden. Die reale Zahl der Toten dürfte weit höher liegen.