200 Menschen treiben steuerlos in internationalen Gewässern

Nach Informationen der Initiative Alarmphone treibt ein Boot mit etwa 200 Menschen steuerlos in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste.

Die Initiative Alarmphone hat einen dringenden Hilferuf ausgesandt. Demnach treiben etwa 200 Schutzsuchende auf einem Holzboot, dessen Motor ausgefallen ist, in internalen Gewässern vor der libyschen Küste. Die sogenannte libysche Küstenwache ist nicht erreichbar. Andere Staaten, die von der Initiative gebeten wurden, die Menschen zu retten, erklären, sie seien „nicht zuständig“. In der Nähe sind demnach Handelsschiffe, wie die Maridive230 unterwegs. Auch die Besatzung dieses Schiffes wurde aufgerufen, ihre seevölkerrechtliche Pflicht zu erfüllen. Handelsschiffe schrecken mittlerweile immer mehr davor zurück, schiffbrüchige Schutzsuchende an Bord zu nehmen, da ihnen anschließend von den Mittelmeeranrainerstaaten die Landung häufig verweigert wird und sie oft wochenlang auf dem Mittelmeer kreuzen müssen. Während die staatliche Seenotrettung im Mittelmeer weitgehend eingestellt ist, wurde die zivile Seenotrettung systematisch von den EU-Staaten kriminalisiert und sabotiert, so dass die meisten Schiffe festgesetzt sind.

Berichten zufolge treiben 90 weitere Schutzsuchende vor Malta. Seit gestern sucht das Rettungsschiff GeoBarents von Ärzte ohne Grenzen mit 410 Geretteten an Bord nach einem sicheren Hafen. Die Initiative fordert ein sofortiges Anlanden.