Die in Hewlêr zum Tode verurteilten Kurden Mazlum Dağ und Abdurrahman Er sind erneut im Hungerstreik, um sich gegen ihre Haftbedingungen zu wehren. Mit dem aktuellen Hungerstreik leisten sie Widerstand gegen die auferlegte Einheitskleidung.
Mazlum Dağ und Abdurrahman Er sind erneut im Hungerstreik. Die in der Kurdistan-Region Irak zum Tode verurteilten Kurden haben sich bereits mehrfach mit Hungerstreiks gegen ihre Haftbedingungen im Gefängnis von Hewlêr (Erbil) gewehrt und verweigern seit dem 18. Mai die Nahrungsaufnahme, weil ihnen Einheitskleidung aufgezwungen werden soll.
Mazlum Dağ und Abdurrahman Er werden beschuldigt, am 17. Juli 2019 den türkischen Vizekonsul und Geheimdienstverantwortlichen Osman Köse sowie zwei weitere Personen in einem Luxusrestaurant in Hewlêr, der Hauptstadt der südkurdischen Autonomieregion, erschossen zu haben. Im Februar 2020 wurden Dağ und Er vom 2. Strafgericht in Hewlêr in einem Schauprozess auf Druck der Türkei zum Tode verurteilt. Direkt im Anschluss an die Verhandlung sind die beiden Aktivisten in einer Gefängniszelle von IS-Dschihadisten untergebracht worden. Am 22. September 2020 wurden die Todesurteile vom Kassationsgericht bestätigt.
