Kurdische Aktivisten in Kirmaşan verhaftet

In Kirmaşan sind in den letzten Wochen acht kurdische Aktivisten vom iranischen Geheimdienst inhaftiert worden. Der Druck auf Bürgerrechts- und Umweltaktivisten in der Region hat laut Berichten seit Newroz zugenommen.

Kurdistan Human Rights Network

Acht kurdische Bürgerrechts- und Umweltaktivisten aus Gilan-e-Gharb in der Provinz Kirmaşan (Kermanshah) wurden in den letzten Wochen vom iranischen Geheimdienst verhaftet. Das teilte das Kurdistan Human Rights Network (KHRN) mit.

Bei den Betroffenen handelt es sich um Mohsen Esfandiari-Tabar, Arash Olfati, Maria Khani, Jahangir Azadi, Lotfollah Parviz, Hamidreza Rahimian, Salman Parhan und Mostafa Rostami. Die Festnahmen erfolgten in Teheran, Hamedan und Gilan-e-Gharb. Danach wurden die acht Männer in eine Hafteinrichtung der Islamischen Revolutionsgarden auf dem Militärstützpunkt Nabi Akram in Kirmaşan verlegt, wo ihnen der Zugang zu ihren Familien und ihrem Rechtsbeistand verwehrt wird.

Fingiertes Sicherheitsszenario

Wie das Menschenrechtsnetzwerk KHRN berichtet, sagte eine mit der Situation vertraute Quelle: „In den letzten Monaten, nach der Feier des diesjährigen Newroz-Festes in Gilan-e-Gharb, hat der Druck des Geheimdienstes der Revolutionsgarden auf Aktivisten in der Stadt zugenommen. Als Teil dieses Drucks wurden in den letzten Wochen mehrere Zivilisten und Bürgerrechtsaktivisten aus Gilan-e-Gharb in einem fingierten Sicherheitsszenario verhaftet.“

Aktivitäten auf Instagram und Telegram

Der Staatsanwalt von Kirmaşan, Hamidreza Karimi, hat sich laut KHRN am 15. August gegenüber staatlichen Medien zu dieser Angelegenheit geäußert und erklärt: „Seit einiger Zeit sind in einer der westlichen Städte der Provinz zwei Kanäle in den sozialen Netzwerken Instagram und Telegram aktiv, die darauf abzielen, die Menschen zu spalten. Angesichts der Aktivitäten dieser beiden Kanäle sind die Sicherheits- und Nachrichtendienste auf richterlichen Beschluss hin tätig geworden, um die Administratoren dieser Kanäle zu identifizieren.“

Kampagne „Rettung des Zagros“

Das kurdische Menschenrechtsnetzwerk weist in diesem Zusammenhang auf eine Erklärung einer Gruppe von Bürgerrechtler:innen und politischen Aktivist:innen aus Kirmaşan hin. Die Gruppe habe die Verhaftungen verurteilt und die sofortige Freilassung der Inhaftierten gefordert. In der Erklärung heißt es:

„In den letzten Tagen wurden mehrere Bürgerrechts- und Umweltaktivisten in Gilan-e-Gharb verhaftet, die als engagierte und führende Mitglieder der Kampagne „Nejat-e Zagros“ (Rettung des Zagros) gelten. Obwohl seit diesen Verhaftungen viele Tage vergangen sind, wissen die Familien und Verwandten dieser Personen noch immer nichts über ihren Zustand und ihr Schicksal, und wiederholte Nachforschungen bei den Sicherheitsbehörden blieben bisher erfolglos.“

Foto: Symbolbild Newroz 2024