Mokhtar Asadi, ein bekanntes Mitglied der Lehrergewerkschaft Kurdistans im Iran, ist in Sine (Sanandadsch) festgenommen und an einen unbekannten Ort verschleppt worden. Das teilte das Kurdische Menschenrechtsnetzwerk (KHRN) mit. Den Angaben zufolge wurde das Haus seiner Familie am 18. August von Sicherheitskräften ohne Durchsuchungsbefehl gestürmt und durchsucht.
Asadi war zum Zeitpunkt der Razzia nicht zu Hause, wurde aber später telefonisch zur polizeilichen Abteilung für Cyber-Kriminalität vorgeladen. Als er der Vorladung am 19. August folgte, wurde er festgenommen und an einen unbekannten Ort gebracht. Berichten zufolge trat er nach der Inhaftierung in einen Hungerstreik.
Asadi hat einen Master-Abschluss in Soziologie von der Universität Teheran und ist bereits mehrfach wegen seines Aktivismus inhaftiert worden. 2010 wurde er im Zuge eines umfassenden Vorgehens gegen Gewerkschaftsaktivist:innen im gesamten Iran von Sicherheitskräften in Karaj in der Provinz Alborz verhaftet und 66 Tage lang festgehalten, bevor er gegen Kaution aus dem Evin-Gefängnis in Teheran entlassen wurde. Später wurde er vor einem Islamischen Revolutionsgericht in Teheran unter dem Vorsitz von Richter Abolqasem Salavati wegen „Propaganda gegen den Staat“ zu einem Jahr Freiheitsstrafe verurteilt. Nachdem das Urteil bestätigt worden war, wurde Asadi im September 2017 inhaftiert und im Juli 2018 nach Verbüßung seiner Haftstrafe aus dem Evin-Gefängnis entlassen.