Hungerstreikaktivisten im Şakran-Gefängnis erleiden Vergiftung

Fünf Gefangene aus dem Şakran-Gefängnis, die am Hungerstreik teilnahmen, mussten wegen einer Lebensmittelvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Verursacht wurde die Vergiftung durch die Lebensmittel in der Haftanstalt.

Immer wieder dringen Meldungen an die Öffentlichkeit, wonach die Gefangenen, die in den türkischen Haftanstalten am Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans teilnahmen, nach der Beendigung ihrer Aktion keine medizinisch sachgerechte Behandlung erfahren. Nun wurde ein weiterer skandalöser Fall aus dem Şakran-Gefängnis bekannt. Hier mussten fünf Gefangene wegen Vergiftungserscheinungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Grund für die Vergiftung ist wohl der Kinderbrei, den die Gefängnisleitung den Gefangenen nach dem Ende ihres Hungerstreiks zur Verfügung gestellt hatte.

Bekannt wurde der Vorfall erst, als die Mutter der Gefangenen Hatice Calıhan diese gestern in der Şakran-Haftanstalt besuchen wollte. Dort wurde ihr mitgeteilt, dass ihre Tochter aufgrund gesundheitlicher Beschwerden ins Krankenhaus eingeliefert worden war.

Noch vor wenigen Tagen hatte die Gefangene Hatice Calıhan über ihre Anwält*innen unserer Nachrichtenagentur mitteilen lassen, wie problematisch der Umgang der Gefängnisleitung mit den Hungerstreikaktivist*innen ist. Demnach wurden von insgesamt 30 Gefangenen, die am Hungerstreik teilnahmen, lediglich zwei nach dem Ende der Aktion in einem Krankenhaus medizinisch untersucht. Statt flüssiger Mahlzeiten, welche die Aktivist*innen nach der Beendigung ihrer Aktion eigentlich zu sich nehmen müssten, habe die Gefängnisleitung zudem über Tage hinweg den Gefangenen immer wieder nur gekochte Eier und Kartoffeln sowie Kinderbrei zur Verfügung gestellt.