Griechenland beschuldigt Türkei, Schutzsuchende in griechische Gewässer zu drängen

Griechische Behörden werfen der türkischen Küstenwache den lebensgefährlichen Versuch vor, ein Boot mit Schutzsuchenden in griechische Gewässer abzudrängen.

Nicht nur an der belarussischen Grenze werden Schutzsuchende zu Opfern staatlichen Machtgerangels. Griechische Behörden haben die türkische Küstenwache beschuldigt, versucht zu haben, ein Boot mit Schutzsuchenden in griechische Gewässer zu drängen. Athen hat die EU aufgefordert, Druck auf Ankara auszuüben, damit es seinen internationalen Verpflichtungen nachkommt. Die griechischen Behörden werfen der türkischen Regierung vor, sich „wie ein Piratenstaat“ zu verhalten.

Grausames Spiel mit Schutzsuchenden zwischen EU und Türkei

Wie infomigrants berichtet, veröffentlichte die griechische Küstenwache am Dienstag ein Video, wie zwei türkische Patrouillenschiffe offenbar ein Schlauchboot mit etwa einem Dutzend Migrant:innen eskortieren. Das einminütige Video zeigt, wie die türkischen Boote eine scharfe Bewegung vor dem Schlauchboot machen und es durch die Wellen des Schiffes in Richtung Griechenland drängen. Ein hochgefährliches Manöver, das das Leben der Schutzsuchenden an Bord des überladenen Schlauchboots in akute Gefahr bringt.

Die griechische Küstenwache erklärte, dass die türkischen Schiffe das Boot am frühen Dienstag vor Lesbos, einer der griechischen Ägäisinseln nahe der türkischen Küste, begleitet hätten. Der Erklärung zufolge verhinderten die Schiffe der griechischen Küstenwache vor Ort die Einfahrt des Schlauchboots in griechisches Hoheitsgebiet. Es kam zum Konflikt zwischen der griechischen und der türkischen Küstenwache. Schließlich musste die türkische Küstenwache nachgeben und die Schutzsuchenden zurück in die Türkei bringen.

Die Abschottungspolitik der EU bringt Schutzsuchende in immer dramatischere Situationen. Die EU macht sich durch diesen Wunsch nach Abschottung erpressbar und lässt Schutzsuchende zu Opfern von Erpressungsversuchen durch Diktatoren wie Erdoğan und Lukaschenko werden.