Gefolterte Gefangene drohen mit Todesfasten
Süleyman Saçal, einer der Gefangenen, die vom Personal im Gefängnis von Osmaniye gefoltert werden, droht mit einem Todesfasten, sollte die Folter weitergehen.
Süleyman Saçal, einer der Gefangenen, die vom Personal im Gefängnis von Osmaniye gefoltert werden, droht mit einem Todesfasten, sollte die Folter weitergehen.
Am 9. August verweigerten 57 im T-Typ-Gefängnis Nr. 2 von Osmaniye inhaftierte Gefangene den militärischen Zählappell und wurden daraufhin unter der Aufsicht des Direktors vom Gefängnispersonal zusammengeschlagen worden. Der Vater des Inhaftierten Süleyman Saçal, Niyazi Saçal, konnte seinen Sohn gestern besuchen. Er berichtet, dass die Gefangenen Schwierigkeiten beim Laufen haben und Spuren der Schläge und Misshandlungen sichtbar waren. Saçal erinnerte der Zustand der Gefangenen an die Folterungen nach dem Militärputsch im Gefängnis von Diyarbakır. Er appelliert an die Öffentlichkeit, dringend etwas zu unternehmen: „Während draußen die Kriegspolitik immer neue Ausmaße annimmt, nimmt auch die Gewalt gegenüber den Gefangenen zu. Was den Gefangenen hier angetan wird, hat nicht einmal Esat Oktay (Esat Oktay Yıldıran, war 1981 bis Ende 1984 leitender Offizier des Gefängnisses von Diyarbakir, Anm. d. Red.) getan. Die Gefangenen wollen, dass sich die Öffentlichkeit dafür einsetzt, damit die Misshandlungen aufhören.“
Angriffe unter Aufsicht der Gefängnisleitung
Saçal erklärt weiter: „Die Angriffe finden unter der Aufsicht der Gefängnisleitung vor laufender Kamera statt. Die Gefangenen werden auf eine Art und Weise gefoltert, wie es kein Gesetz in irgendeinem Land der Welt zulässt.“
„Wir werden mit dem Todesfasten beginnen“
Auch im Krankenhaus werden die Gefangenen gefoltert, so der Vater von Süleyman Saçal. Er fährt fort: „Mein Sohn war 88 Tage im Hungerstreik. Nach dem Ende des Hungerstreiks wurde den Gefangenen nicht das richtige Essen gegeben. Ihnen wurde gesagt, entweder ihr esst es oder ihr lasst es. Die Gefangenen und die Familien wollen, das etwas geschieht, um einen zweiten 12. September (Tag des Putsches 1980, Anm. d. Red.) zu verhindern. Mein Sohn sagt, wenn nichts passiert, werden sie mit einem Todesfasten beginnen.“ Saçal ruft den Menschenrechtsverein IHD und die politischen Parteien auf, etwas gegen die Folter zu unternehmen.