Kranker Gefangener misshandelt

Im Gefängnis von Osmaniye wurde der kranke politische Gefangene Sabri Kaya von Wächtern geschlagen und über den Boden geschleift, weil er den militärischen Zählappell verweigerte.

In den Morgenstunden des 8. August ließen die Wächter des T-Typ-Gefängnisses von Osmaniye die Insassen der Zelle A-6 zum militärischen Zählappell antreten. Die Gefangenen weigerten sich und wurden daraufhin von ihnen mit Schlägen drangsaliert. Unter den Misshandelten befindet sich der kranke Gefangene Sabri Kaya, der nur noch über eine 25-prozentige Herzfunktion verfügt.

Bei einem Besuch von Familienangehörigen teilte Kaya die Geschehnisse mit. Er berichtete seinen Angehörigen: „In den Morgenstunden wollten uns die Wächter zu einem Zählappell zwingen. Als wir das nicht akzeptierten, griffen sie uns mit Knüppeln, Ohrfeigen und Tritten an. Sie haben uns über den Boden geschleift und gefoltert. Ich fiel während des Angriffs in Ohnmacht. Obwohl ich chronisch herzkrank bin, folterten sie mich und meine Freunde.“ Kaya sagte, die Gefangenen seien ihres Lebens nicht mehr sicher. Er rief die Öffentlichkeit auf, die Situation in den Gefängnissen zu verfolgen.

Kayas Tochter Dilan erklärt zur Situation ihres Vater, dass er sich seit zehn Jahren in Haft befindet und chronisch herzkrank sei: „Das Herz meines Vaters arbeitet nur zu 25 Prozent. Dazu kommt noch seine Zuckerkrankheit. Sie haben kein Recht, das einem kranken Gefangenen anzutun. Wir sorgen uns um das Leben meines Vaters. Die Gefangenen in Osmaniye erleiden ernste Menschenrechtsverletzungen. Wir wollen, dass Folter und Unterdrückung aufhören.“