Kranke Gefangene sollen Reueerklärungen abgeben
Der türkische Staat versucht, politische Gefangene durch Verweigerung der medizinischen Behandlung zur Unterzeichnung von Reueerklärungen zu zwingen.
Der türkische Staat versucht, politische Gefangene durch Verweigerung der medizinischen Behandlung zur Unterzeichnung von Reueerklärungen zu zwingen.
Der in Hatay inhaftierte politische Gefangene Engin Çorman (27) berichtet von Rechtsverletzungen im Gefängnis. Er erklärt, dass das Wachpersonal wiederholt versuche, die Gefangenen zu provozieren. Er berichtet von militärischen Zählappellen, Beschimpfungen und Übergriffen: „Am Tag kamen die Wachen zu uns und schrien: ‚Warum ist das Licht aus? Steh auf, schnell.‘ Dann kam es zu physischen Übergriffen. Das war vor zwei Wochen. Ich habe gegen diese Situation protestiert. Sie haben mich auf den Korridor gezerrt und geschlagen. Mein rechtes Auge funktioniert nicht mehr. Ich hatte eine Entzündung der Augen, eine heftige Infektion und ging zur Krankenstation. Der Arzt schickte mich nicht ins Krankenhaus. Sie sagen unseren schwer kranken Freunden: ‚Wenn du einen Antrag schreibst, in dem steht, ich war Mitglied der Organisation und bereue es, dann bringen wir dich in den Krankenflügel‘. Das Recht auf Gesundheit wird uns verweigert. Das ist ein verfassungsmäßiges Recht. Alle Menschenrechtsorganisationen sollten diese Rechtsverletzungen aufmerksam verfolgen.
Gefangener verstorben
Vor wenigen Tagen verstarb der krebskranke Gefangene Muhsin Kızılhan im berüchtigten T-Typ-Gefängnis von Iskenderun. Er starb aufgrund von Verzögerung der medizinischen Behandlung und Vernachlässigung. Da er nicht an der militärischen Zählung im Stehen teilnahm, war er zuvor von Wächtern brutal zusammengeschlagen worden.