Freilassung von Ismail Hakki Tursun erneut verschoben

Der Kurde Ismail Hakki Tursun ist seit 31 Jahren in der Türkei im Gefängnis. Er wird nicht freigelassen, weil er an seiner politischen Einstellung festhält und keine Reue zeigt.

Die Haftentlassung des politischen Gefangenen Ismail Hakki Tursun in der Türkei ist zum dritten Mal verschoben worden. Der Vollzug der Haft wurde um neun Monate verlängert. Begründet wurde die fortdauernde Inhaftierung mit dem Bericht des Verwaltungs- und Beobachtungsausschusses im Hochsicherheitsgefängnis Nr. 2 in Riha (tr. Urfa), der dem Kurden eine „schlechte Sozialprognose“ wegen „fehlender Reue“ bescheinigte.

Keine Entlassung wegen politischer Haltung

Tursun war 1992 wegen „Unterstützung einer Terrororganisation“ zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Obwohl die reguläre Haftdauer bereits vor einem Jahr endete, wurde seine Entlassung im vergangenen Dezember sowie im Juni mit denselben Begründungen verhindert. Gegen seine Entlassung sprächen seine Beteiligung am Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan und sein Hungerstreik gegen die Einführung von „Gefängnisuniform“ im Jahr 2018, sein Protest gegen die Angriffe auf Efrîn, seine Anträge gegen Rechtsverletzungen und dass er bei Verlegungen Parolen gerufen habe. Es läge keine gute Sozialprognose vor, da er seine „Verbrechen“ nicht bereue.

Auch bei der letzten Entscheidung wurde festgestellt, dass Tursun seit 31 Jahren im Gefängnis ist und niemals Reue gezeigt habe. Die nächste Überprüfung soll im September 2024 erfolgen. Tursun leidet unter Bluthochdruck und weiteren Erkrankungen und wird vom Menschenrechtsverein IHD auf der Liste schwer kranker Gefangener geführt.