Eren Keskin für internationalen Menschenrechtspreis nominiert

Die Istanbuler Rechtsanwältin und Ko-Vorsitzende des Menschenrechtsvereins IHD, Eren Keskin, ist für den internationalen Martin-Ennals-Menschenrechtspreis nominiert worden.

Die tscherkessisch-kurdische Rechtsanwältin und Menschenrechtsverteidigerin Eren Keskin ist für den internationalen Martin-Ennals-Menschenrechtspreis nominiert worden. Der Preis will Nominierten sowie Preisträgerinnen und Preisträgern speziellen Schutz durch internationale Medienaufmerksamkeit bieten. Auch der afro-kolumbianische Menschenrechtler Marino Cordoba Berrio sowie der sudanesische Anwalt Abdul Aziz Muhamat sind in diesem Jahr in der näheren Auswahl.

Der Martin-Ennals-Menschenrechtspreis für Menschenrechtsverteidiger*innen ist ein jährlich verliehener Preis, der nach dem britischen Menschenrechtsaktivisten Martin Ennals benannt wurde. Ennals war von 1968 bis 1980 Generalsekretär von Amnesty International. Ein besonderer Schwerpunkt bei der Auswahl der Finalist*innen bzw. Preisträger*innen liegt dabei auf jenen, die sich mit mutigen und innovativen Mitteln im Kampf gegen Menschenrechtsverletzungen engagieren.

Der Auswahlkommission gehören Vertreter*innen folgender Menschenrechtsorganisationen an: Amnesty International, Human Rights Watch, Human Rights First, Int’l Federation for Human Rights, World Organisation Against Torture, Front Line Defenders, International Commission of Jurists, Diakonie, International Service for Human Rights und HURIDOCS.

Eren Keskin, Ko-Vorsitzende des türkischen Menschenrechtsvereins IHD (İnsan Hakları Derneği), setzt sich seit Jahrzehnten für Menschenrechte in der Türkei ein, insbesondere für die des kurdischen Volks und der Frauen. Gegen sie laufen 143 Verfahren. Im April ist gegen sie wegen ihrer Funktion als Herausgeberin der inzwischen verbotenen Tageszeitung Özgür Gündem eine Haftstrafe von zwölf Jahren verhängt worden. Außerdem wurde sie zu Geldstrafen in Höhe von 456.000 TL verurteilt. Trotzdem geht ihr Kampf weiter.