Berlin: Veranstaltungsreihe zur Menschenrechtslage in der Türkei
In Berlin werden in der kommenden Woche mehrere Veranstaltungen zur Menschenrechtslage in der Türkei mit einer Delegation aus Nordkurdistan stattfinden.
In Berlin werden in der kommenden Woche mehrere Veranstaltungen zur Menschenrechtslage in der Türkei mit einer Delegation aus Nordkurdistan stattfinden.
In Berlin werden in der kommende Woche mehrere Veranstaltungen zur Menschenrechtslage in der Türkei mit einer Delegation aus Nordkurdistan stattfinden. Beginnen wird die Reihe am 26. September mit einem Diskussionsabend unter der Überschrift: „Krise der Menschenrechte – Wie passen feministische Außenpolitik und EU-Türkei-Deal zusammen?“
Zu dem Diskussionsabend wird wie folgt eingeladen: Die kurdische Parole Jin, Jiyan, Azadî (Frauen, Leben, Freiheit) wurde weltweit geteilt – sogar von deutschen Spitzenpolitiker*innen. Heute müssen Aktivist*innen fliehen und scheitern an der lebensgefährlichen EU-Abschottungspolitik. Die Türkei ist sowohl Transit- als auch Herkunftsland von (politischen) Geflüchteten. Das verstärkte sich durch die politischen Entwicklungen in Afghanistan, Pakistan und im Iran, aber auch durch die Erdbeben und die Wiederwahl der Regierung Erdogan in der Türkei, sowie den Krieg in den kurdischen Gebieten. Deutschland ist geschichtlich, politisch, wirtschaftlich und durch viele Biographien eng mit der Türkei verbunden. Welche Rolle und Verantwortung tragen Deutschland und die EU an der Krise der Demokratie in der Türkei? Was sind Möglichkeiten und Handlungsspielräume? Wie ist die Sicht von außen?
Auf dem Podium nehmen teil:
Dilan Kunt, Rechtsanwältin, Frauenrechtlerin und Abgeordnete der pro-kurdischen Grünen Linken Partei (YSP) im türkischen Parlament;
Mahmut Kaçan, Anwalt für Migrationsrecht, ehem. Vorsitzender der Anwaltskammer Van und ehem. Mitarbeiter des UNHCR;
Max Lucks, MdB und Vorsitzender der Deutsch-Türkischen Parlamentariergruppe.
Die Veranstaltung wird Deutsch-Türkisch simultan übersetzt.
Eine Kooperation von IPPNW e.V. und dem Bildungswerk der Heinrich-Böll-Stiftung.
Die Veranstaltung am Dienstagabend findet von 19–21:00 Uhr in der Adlerhalle auf dem Dragonerareal, Mehringdamm 20, 10961 Berlin statt.
Flyer (PDF)
28. September
In der folgenden Veranstaltung am 28. September, organisiert von IPPNW und Wildwasser e.V. geht es um den „Kampf um Frauen*rechte in der Türkei und Kurdistan“.
Zu der Veranstaltung wurde Yüksel Mutlu, Aktivistin und Politikerin aus Kurdistan/Türkei eingeladen. Für die pro kurdisch-linke Partei BDP war sie Co-Bürgermeisterin der Gemeinde Akdeniz in Mersin. Im Jahr 2016 wurde sie aus politischen Gründen verhaftet und des Amtes enthoben. Dennoch bleibt sie weiter aktiv für die Rechte von Frauen*. Das Gespräch führt Dorothea Zimmermann (Wildwasser e. V.). Dabei wird es um internationale Frauen*-Solidarität, die Istanbulkonvention und die aktuelle Lage der Frauenrechte nach dem Wahlsieg der rechts-konservativen und national-islamistischen Koalition des AKP-Bündnisses gehen.
Die Veranstaltung wird Deutsch-Türkisch übersetzt und beginnt um 19:00 Uhr im Mehringhof (großer Veranstaltungssaal), Gneisenaustr. 2a, 10961 Berlin
29. September
Beendet wird die Veranstaltungsreihe am 29. September mit einem Fachtag: „Psychosoziale Versorgung nach dem Erdbeben in der Türkei“ organisiert von IPPNW – Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges / Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V. mit Gästen aus den betroffenen Städten Adıyaman (ku. Semsûr) und Diyarbakır (Amed)
Ob Erdbeben oder Überschwemmungen – immer wieder kommt es zu Katastrophen, die Individuen und Gesellschaft überfordern. Dabei ist das Krisenmanagement für die psychosoziale Gesundheit der Betroffenen von entscheidender Bedeutung. Die Referent*innen des Fachtags arbeiten in den vom Erdbeben betroffenen Städten Adıyaman und Diyarbakır als zivile Helfer*innen, deren Arbeit immer wieder von Regierungsseite behindert wird. Warum ihre Arbeit trotzdem notwendig ist und welche Handlungsperspektiven sich ergeben, beleuchten drei Referent*innen aus verschiedenen Perspektiven. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Frage, wie sich die große Armut auf die Bewältigung des Traumas auswirkt.
Die Veranstaltung findet am Freitag von 10:00 bis16:00 Uhr im Jugendkulturzentrum Pumpe, Lützowstraße 42, 10785 Berlin statt und wird Deutsch-Türkisch simultan übersetzt.
Kosten: 15 Euro – Studierende kostenlos.
Programm
10:00 Uhr
Eröffnung
Dr. Gisela Penteker
10:15 Uhr
Menschenrechtsverletzungen während der Bewältigung der Erdbebenfolgen
Ali Toprak, Flüchtlingssozialarbeit in Batman
11:00 Uhr
Pause
11:15 Uhr
Gesundheitsversorgung im Erdbebengebiet
Elif Turan, Ärztin und Vorsitzende der Ärztekammer Diyarbakır
12:00 Uhr
Psychosoziale Arbeit mit Kindern im Erdbebengebiet
Mehmet Sherif Akbas, Psychologe beim Kinderverein Rengarenk
13:00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr parallele Workshops
Workshop 1: Erste Hilfe für psychische Gesundheit
Workshop 2: Psychosoziale Gesundheit von Kindern langfristig sicherstellen
Workshop 3: Gesellschaftliche Dimension von Krisenbewältigung
Das Format dient der Vernetzung zu den einzelnen Themenbereichen und Austausch zu Möglichkeiten, wie die Zusammenarbeit auf fachlicher Ebene weiter ausgebaut werden kann.
15:45 Uhr
Abschluss und Ausblick
Anmeldung bitte unter: ippnw.de/bit/fachtag