Behörden verweigern Beisetzung von Guerillakämpferin

Fast sechs Monate nach ihrem Tod ist der Leichnam der in Licê gefallenen Guerillakämpferin Kubar Hacizade ihren Angehörigen ausgehändigt worden. Nun verweigern Behörden ihre Beisetzung.

Auch fast sechs Monate nach ihrem Tod kann die gefallene Guerillakämpferin Kubar Hacizade nicht beigesetzt werden. Nachdem türkische Behörden die Überführung ihrer sterblichen Überreste nach Maku in Ostkurdistan (Iran) aufgrund der geschlossenen Grenzen bereits verweigerten, wird nun auch ihre Beisetzung in Nordkurdistan behindert.

Kubar Hacizade war Angehörige der kurdischen Frauenguerilla YJA-Star. Im vergangenen September ist sie in Licê in der Provinz Amed (Diyarbakir) bei Auseinandersetzungen mit der türkischen Armee ums Leben gekommen. Monatelang weigerte sich die Staatsanwaltschaft Diyarbakir, den Angehörigen die Leiche zu zeigen. Später musste die Familie über Wochen die Auswertung eines DNA-Tests abwarten. Erst durch die Intervention des Hilfsvereins für die Angehörigen der Gefallenen (MEBYA-DER) konnte die Freigabe des Leichnams erwirkt werden. 

Wie der Anwalt der Familie nun mitteilt, wurde der Leichenwagen mit den sterblichen Überresten von Hacizade am Freitag auf dem Weg von Amed nach Bazîd (Doğubayazıt, Provinz Agirî/Ağrı) nahe Bedlîs gestoppt. Die Militärpolizei begründete die Maßnahme damit, dass die Bezirkspolizeidirektion die Beisetzung nicht dulde. Der Rechtsbeistand der Familie von Kubar Hacizade hat sich an die dortige Staatsanwaltschaft gewandt. Diese will offenbar darüber entscheiden, wo die Kämpferin beerdigt wird. Der Leichenwagen wurde inzwischen aus dem Verkehr gezogen.