Ankara: Polizei greift Menschenrechtler und Anwälte an

In Ankara ist eine Kundgebung von Anwälten und Menschenrechtlern, die hungerstreikende Gefangene betreuen, von der Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas angegriffen worden. Es kam zu Festnahmen.

In der türkischen Hauptstadt Ankara ist eine Kundgebung von Rechtsanwält*innen und Menschenrechtler*innen von der Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas angegriffen worden. Mehrere Personen, darunter auch mehrere Jurist*innen, wurden festgenommen.

Zu der Kundgebung hatte die Hungerstreikkommission aufgerufen. Die Kommission setzt sich aus Mitgliedern des Menschenrechtsvereins IHD, der Menschenrechtsstiftung TIHV, der Freiheitlichen Juristenvereinigung ÖHD und dem Verein Progressiver Jurist*innen ÇHD zusammen und betreut politische Gefangene, die sich in etlichen Gefängnissen in der Türkei im Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan befinden.

Nach einer Presseerklärung im Stadtteil Kızılay plante die Kommission, dem Justizministerium einen aktuellen Bericht zum Hungerstreik zu übergeben. Noch während die Erklärung verlesen wurde, setzte die Polizei zum Angriff über. Fatma Kılıçarslan, Ko-Sprecherin des Provinzverbands des Demokratischen Volkskongresses HDK, wurde bei der Attacke am Kopf verletzt und in ein Krankenhaus eingeliefert. Wie berichtet wird, wurde die Politikerin noch in der Klinik festgenommen.

Auch mehrere Anwält*innen sind vorübergehend festgenommen worden. Kenan Maçoğlu, Veysi Eksi, Ahmet Baran und Bülent Aşa befinden sich zwischenzeitlich wieder auf freiem Fuß und haben sich auf den Weg in die IHD-Zentrale gemacht. Dort soll in den nächsten Stunden eine Pressekonferenz abgehalten werden.