15 Schutzsuchende vor libyscher Küste ertrunken
Der UNHCR bestätigt den Tod von 15 weiteren Schutzsuchenden vor der libyschen Küste.
Der UNHCR bestätigt den Tod von 15 weiteren Schutzsuchenden vor der libyschen Küste.
Der UNHCR bestätigt Berichte der Seenotrettungsorganisation „Alarm Phone“, nach denen die Leichen von mindestens 15 Schutzsuchenden am Montag vor der libyschen Küste geborgen wurden.
„Sogenannte libysche Küstenwache ließ sich zehn Stunden Zeit“
Alarm Phone erklärte via Twitter: „Wir hatten die Behörden wiederholt auf das in Seenot geratene Boot mit etwa 105 Menschen an Bord aufmerksam gemacht. Dennoch dauerte es etwa 10 Stunden, bis die libyschen Behörden das Boot in der Nähe des Ufers erreichten. Mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben. Wir sind erschüttert über diesen Verlust. Dieser Fall zeigt, wie so viele zuvor, dass die Aufgabe der so genannten libyschen Küstenwache darin besteht, Menschen davon abzuhalten, Europa zu erreichen, und zwar im Namen Europas. Ob die Menschen nun ertrinken oder zurück nach Libyen gezwungen werden, was zählt ist, dass sie keinen europäischen Boden betreten. Wir verurteilen dieses tödliche Grenzregime.“
Schutzsuchende, die von der sogenannten libyschen Küstenwache zurückgeschleppt werden, landen in der Regel in privaten oder staatlichen Haftanstalten, die für Folter, sexualisierte Gewalt und andere schwerste Menschenrechtverletzungen wie Sklavenhandel und extralegale Hinrichtungen berüchtigt sind. Safa Msehli, die UN-Sprecherin für Migration, warnt: „Die Rückkehr in die elenden Haftanstalten des Landes ist eine Fortsetzung und oft eine Verschlimmerung des Traumas, das Migrant:innen auf dieser Route erleben.“ Die sogenannte libysche Küstenwache wurde von der EU ausgebildet und finanziert.