Zwei Tote: Friedensdelegation verurteilt Drohnenangriff in Gelale

Bei dem Drohnenangriff in der südkurdischen Ortschaft Gelale sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Eine dritte Person wurde verletzt. Die #Delegation4Peace, die sich derzeit in der Region aufhält, ruft zu einer Kundgebung im Baxê Giştî auf.

Bei dem gestrigen Drohnenangriff auf ein Fahrzeug gut 60 Kilometer nördlich der südkurdischen Metropole Silêmanî sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Eine dritte Person wurde lebensgefährlich verletzt. Die internationale „Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“, die sich derzeit in der Region aufhält, um auf das Kriegsgeschehen aufmerksam zu machen, verurteilt den Angriff und ruft für 17 Uhr zu einer Kundgebung im Baxê Giştî (Volkspark) in Silêmanî auf.

Der Wagen bewegte sich im Dorf Gelale (Galala) nahe der Gemeinde Mawet, als sich um etwa 19 Uhr Ortszeit der Angriff mittels einer türkischen Killerdrohne ereignete. Hinweise zur Identität der Opfer liegen bislang nicht vor. „Die andauernden militärischen Attacken des türkischen Staates in Südkurdistan, unter anderem gegen die Zivilbevölkerung, sind absolut inakzeptabel. Nur wenige Stunden vor dem Bombardement haben wir eine Familie besucht, die vor etwa einem Jahr durch eine türkische Kampfdrohne schwer verletzt wurde – nun ist es wieder passiert. Diese Grausamkeiten müssen sofort aufhören!“, sagt Emilia Mertens, Teilnehmerin der Delegation.

 

„Wir rufen die Menschen überall auf, die türkischen Angriffe zu verurteilen und die Waffenverkäufe ihrer Regierungen an dieses faschistische Regime zu stoppen. Und an unsere kurdischen Brüder und Schwestern: Schließt euch gegen die Invasoren zusammen! Kämpft nicht untereinander! Im Moment tut die Türkei alles, um das Osmanische Reich wieder aufzubauen. Die Spaltung zwischen kurdischen Gruppen ist genau das, was die Türkei will. Wir sind hier und stehen an eurer Seite, und wir rufen den Rest der Welt auf, das Gleiche zu tun", so die Delegation.

Drohnentechnologie macht Deutschland mitschuldig

Die Aktivist:innen der Delegation kritisieren darüber hinaus auch die Verwicklungen ihrer Herkunftsstaaten in die menschenrechtsverletzenden Kriegshandlungen des türkischen Militärs. Diese Verwicklungen würden sowohl in der gemeinsamen Mitgliedschaft in der NATO als auch durch die Genehmigung von Waffenexporten gesehen. Nico Vogel vom antimilitaristischen Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen!“ erklärte auf Twitter: „Wir verurteilen diese Angriffe aufs Schärfste. Und wir behalten im Kopf, dass diese Drohnentechnologie auch in Deutschland mit entwickelt wird. Dadurch ist der deutsche Staat mitschuldig an den Angriffen, die hier geschehen. Dieser Angriffskrieg muss aufhören!“

Völkerrechtswidrige Giftgase, massive Schäden am Ökosystem

Seit dem 23. April findet eine Invasion höherer Intensität des türkischen Staates in verschiedenen Gebieten Südkurdistans statt. Dabei kommen neben Kampfdrohnen und Bodentruppen auch immer wieder völkerrechtswidrige Giftgase zum Einsatz. Mindestens 1500 Menschen wurden in den betroffenen Regionen seitdem aus ihren Dörfern vertrieben. Zudem rodet und verbrennt die türkische Armee große Waldflächen und fügt so dem Ökosystem massive Schäden zu.