Zivilist in Kanî Masî bei türkischem Angriff getötet

Bei einem Bombardement der türkischen Armee in einem Dorf in Südkurdistan ist ein 50-jähriger Zivilist ums Leben gekommen.

Bei Artillerieangriffen der türkischen Besatzungstruppen auf Siedlungsgebiete in der Behdînan-Region ist ein Zivilist ums Leben gekommen. Bei dem Opfer handelt es sich um den 50-jährigen Ibrahim Hassan. Der in Zaxo lebende Mann hielt sich am Freitag mit weiteren Bewohnerinnen und Bewohnern zur Bewässerung von Anbauflächen in seinem Dorf Dêşişê (Dashish) auf. Die Ortschaft befindet sich in Kanî Masî nahe der Stadt Amêdî.

Wie es heißt, habe die türkische Armee Dêşişê sowohl mit schwerer Artillerie als auch mit DSchK-Maschinengewehren unter Beschuss gesetzt. Getroffen wurde demnach auch mindestens ein Haus und die Dorfmoschee. Angaben zum Ausmaß der Schäden liegen noch nicht vor. Der Leichnam von Ibrahim Hassan wurde derweil in ein Krankenhaus in Zaxo gebracht. Der 50-Jährige hinterlässt vier Kinder.

Angriffe in Dêrelûk

Aus dem Dorf Sigîrê nahe der 18 Kilometer östlich von Amêdî liegenden Kleinstadt Dêrelûk (Deralok) sind am Freitag ebenfalls Angriffe des türkischen Militärs gemeldet worden. Ob Menschen dabei zu Schaden gekommen sind, war zunächst unklar.

Mindestens fünf tote Zivilisten

Die am 23. April eingeleitete Invasion des türkischen Staates in Teilen von Südkurdistan dauert inzwischen seit bald vier Monaten an. In diesem Zeitraum sind mindestens fünf Zivilisten getötet und vier weitere verletzt worden. Laut einem Bericht vom 11. Juli 2021 betrug die Zahl der in Südkurdistan infolge der Besatzungsoperationen entvölkerten Dörfer zu diesem Zeitpunkt insgesamt 47, Flächenrodungen wurden in insgesamt 60 Dörfern und angrenzenden Weilern registriert. Tausende Quadratmeter Anbaufläche, Weinberge und Gärten gingen in Flammen auf oder wurden großflächig zerstört.