In der nordkurdischen Provinz Şirnex (tr. Şırnak) sind mehr als ein Dutzend Regionen zu temporären Sondersicherheitszonen deklariert worden. Hintergrund der vom Gouverneursamt angeordneten Maßnahme sind Militäroperationen der türkischen Armee gegen die kurdische Guerilla. Für die ansässige Bevölkerung bedeutet die Maßnahme, dass de facto Ausnahmezustand herrscht.
Insgesamt vierzehn Orte in Şirnex wurden in vorübergehende Sondersicherheitsgebiete umgewidmet. Dabei handelt es sich um höher gelegene Regionen in den Landkreisen Cizîr, Silopiya, Qilaban, Basan und Elkê, darunter die Massive Cûdî und Gabar sowie die Besta-Region – traditionelle Kampfgebiete der Guerilla. Die Anordnung gilt vorerst für den Zeitraum vom 12. bis zum 26. November, hieß es in einer Mitteilung des Gouverneurs. Darüber hinaus ist ein vorübergehendes Zutrittsverbot zu den gesperrten Gebieten in Kraft.
Die Schaffung von „Sondersicherheitszonen“ ist Teil einer größeren Entwicklung, bei der militärische Sperrgebiete in verschiedenen Teilen von Nordkurdistan eingerichtet werden. Dadurch werden ganze Landstriche von der Außenwelt abgeschnitten und unterliegen der Kontrolle und Willkür des Militärs. Diese Maßnahmen führen zu einer erheblichen Belastung für die kurdische Landbevölkerung und erhöhen den Druck auf die Bewohnerinnen und Bewohner, die betroffenen Gebiete zu verlassen.