YRK melden massive Truppenbewegungen im Grenzgebiet

Die ostkurdische Guerillaorganisation YRK berichtet von starken Truppenkonzentrationen im iranisch-irakischen Grenzgebiet. Insbesondere in Regionen nahe der südkurdischen Guerillagebiete werden größere Kontingente verlegt.

Nach Angaben der Verteidigungseinheiten Ostkurdistans YRK (Yekîneyên Parastina Rojhilata Kurdistan) sind entlang der iranisch-irakischen Grenze seit einigen Wochen erhöhte Militäraktivitäten zu beobachten. Insbesondere in den Regionen, die an die südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete grenzen, wurden Stellungen, Stützpunkte und die gesamte Infrastruktur der iranischen Armee in den letzten Tagen erhöht, meldet die ostkurdische Guerillaorganisation. Die Verlegung größerer Truppenkontingente findet parallel zur Luft- und Bodeninvasion der Türkei im kurdischen Autonomiegebiet des Nordirak statt. Zuletzt seien in Merîwan, Dîwandere und Seqiz Armee-Fahrzeuge und schwere Waffen eingetroffen, berichten die YRK.

YRK kündigen aktive Abwehr an

„Aktuell befinden sich die YRK in einer passiven Position dem iranischen Staat gegenüber. Allerdings schüren die Militäraktivitäten und Truppenkonzentration neues Misstrauen. Wir kündigen hiermit an, in eine aktive Abwehrposition überzugehen, sollte es zu Angriffen auf unsere Kräfte oder unser Volk kommen”, erklären die YRK. In der Stellungnahme wird auch darauf hingewiesen, dass die Luftangriffe der türkischen Armee gegen Südkurdistan zu einem großen Teil von iranischen Aufklärungsdrohnen koordiniert werden. Zudem haben die YRK eine Bilanz der iranischen Militäraktivitäten seit Anfang Mai aufgelistet. Diese sieht folgendermaßen aus:

-5. Mai: Nach Truppenverlegungen in einen stillgelegten Militärstützpunkt in Seqiz Gefechte mit Regimekräften nahe Bawermend. Bei den Auseinandersetzungen wurden drei Regimesoldaten getötet, ein weiterer wurde verletzt.

-9. Mai: Willkürliche Artillerieangriffe auf Kosalan-Region

-11. Mai: Drohnenangriffe und Artilleriefeuer auf Kosalan-Region

-11. Mai: Luftunterstützte Operation von Paramilitärs aus Pîranşar in ländlichen Gegenden von Mahabad

-19. Mai: Artillerieangriffe auf die Regionen Tutmer und Dergaşêxan, Auseinandersetzungen in Duweysa nach erfolgreich abgewehrten Versuchen der Paramilitärs, sich in der Region festzusetzen. Daraufhin willkürliche Artillerieangriffe und Beschuss aus schweren Waffen.

-22. Mai: Militäraktivitäten in den Ortschaften Paygelan und Guwaz

-20. Juni: Vertreibung von Nomaden aus Agce, Gokçe, Qemçiyan, Kanî Temirxan und Xeta Çilçeme und Erteilung eines Ausgangsverbots in genannten Gebieten. Seit Sonntagmorgen finden massive Truppenverlegungen statt, zudem werden die Gebiete Sultan und Dûbira von Cobra-Kampfhubschraubern beschossen.

-20. Juni: Angriff auf das Dorf Hejmina in Merîwan kurz nach Eintreffen unserer Kräfte. Vermutlich wurden sie denunziert.

Aufklärungsflüge

Die Region Mukriyan (umfasst die beiden Städte Pîranşar und Mahabad) wurde fünf Mal von Aufklärungsflugzeugen überflogen. In Şaho wurden acht und über der iranisch-irakischen Grenze insgesamt 28 Aufklärungsflüge beobachtet. Letztere wurden sowohl von türkischen als auch iranischen Flugzeugen durchgeführt.