Weitere Militäroperation in Gever
In Gever ist ein weitläufiges Almgebiet in Siedlungsnähe von der türkischen Armee abgeriegelt worden. Hintergrund ist eine weitere Militäroperation in dem Kreis in der kurdischen Provinz Colemêrg.
In Gever ist ein weitläufiges Almgebiet in Siedlungsnähe von der türkischen Armee abgeriegelt worden. Hintergrund ist eine weitere Militäroperation in dem Kreis in der kurdischen Provinz Colemêrg.
In Gever (tr. Yüksekova) ist ein weitläufiges Almgebiet in Siedlungsnähe von der türkischen Armee abgeriegelt worden. Hintergrund ist eine am Samstag eingeleitete Militäroperation in dem Landkreis in der Provinz Colemêrg (Hakkati). Betroffen von dem Belagerungszustand sind Dörfer, Weiler und Almen in der Pinyaniş-Region. Das Operationsgebiet umfasst auch Teile des nördlich von Gever gelegenen Elbak (Başkale) in der benachbarten Provinz Wan.
Offizielle Angaben zu dem Militäreinsatz liegen bislang nicht vor. Die kurdische Nachrichtenagentur Mezopotamya (MA) berichtete unter Berufung auf zuverlässige Quellen, dass mehrere tausend Soldaten am Vormittag unter dem Schutz von Kampfhubschraubern im Operationsgebiet zusammengezogen worden seien. Auf den Wanderwegen ins Almgebiet seien zudem mehrere temporäre Kontrollposten installiert worden, an denen Ortsansässige einer GBT-Kontrolle unterzogen werden. GBT steht für „Genel Bilgi Toplama“ und ist eine 2002 von der türkischen Polizei eingeführte Überprüfungstechnologie für Identitätsdokumente.
Operation in Tiloran dauert an
Derweil dauert eine Anfang der vergangenen Woche in Tiloran bei Gever gestartete Militäroperation weiter an. Am 11. Juni hatte die türkische Armee einen Belagerungsring um die Ortschaften Tilorana Jêr und Tilorana Jor gezogen, um gegen die PKK-Guerilla vorzugehen. Gegen die Bewohnenden der Dörfer war neben einer temporären Ausgangssperre auch ein Zutrittsverbot verhängt worden. Zudem war eine Brücke, die in Almgebiet führt, mit Panzerfahrzeugen abgesperrt worden. Das Operationsgebiet umfasst den Sipêrêz-Berg und das nahegelegene Umland, bereits im April und Mai lief dort eine mehrere Wochen andauernde Militäroffensive. Ein Ende des Armeeterrors ist noch nicht absehbar.
Garnisonsstadt Colemêrg
Die Provinz Colemêrg liegt im Südosten des türkischen Staatsgebiets und grenzt direkt an die Medya-Verteidigungsgebiete der Guerilla. Sie ist Ausgangspunkt der türkischen Invasion in Südkurdistan, aber auch gleichzeitig kurdische Widerstandshochburg – und entsprechend militarisiert. Dem türkischen Staat dient Colemêrg ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung als Garnisonsstadt.
Foto: Archivbild