Totenstille vor Erdoğan-Kundgebung in Wan
Der türkische Diktator Erdoğan befindet sich im Moment auf Wahlpropagandatour in Wan. Vor seinem Besuch ist die Stadt wie ausgestorben, es herrscht de facto Ausgangssperre.
Der türkische Diktator Erdoğan befindet sich im Moment auf Wahlpropagandatour in Wan. Vor seinem Besuch ist die Stadt wie ausgestorben, es herrscht de facto Ausgangssperre.
Am 31. März finden Kommunalwahlen in der Türkei statt. Präsident Erdoğan will seiner Partei AKP zum Sieg verhelfen und tourt unter anderem durch Nordkurdistan. Dort werden die Kundgebungen zum Symbol des Staates. Im Vorfeld der heutigen Wahlkundgebung in Wan ist die Stadt wie ausgestorben. Die Provinz wird von einem vom Regime selbst eingesetzten Zwangsverwalter regiert, die gewählten kurdischen Ko-Bürgermeister:innen wurden abgesetzt. Vor der Kundgebung wurden Wahlplakate anderer Parteien abgerissen und AKP-Plakate aufgehängt. Trotz einer Entscheidung der Wahlkommission der Provinz, diese wieder abzunehmen, wurden weitere Plakate heruntergenommen und stattdessen Porträts des Diktators aufgehängt. Es wurden sogar von der DEM-Partei gemietete Werbeflächen mit Propaganda der AKP überklebt.
Panzerwagen fahren auf
Gleichzeitig wurde die Militarisierung der nordkurdischen Stadt weiter verschärft. Armee und Polizei wurden mobilisiert, um die Hauptverkehrsstraßen von Wan zu schließen. In den Seitenstraßen sind Panzerwagen aufgefahren. Mülleimer wurden vollkommen entfernt. Die Straßen, die der Regimechef passieren wird, sind für Passant:innen gesperrt. Tausende Polizisten wurden aus anderen Städten zusammengezogen.
Mobiles Jubelvolk statt Bevölkerung der Region
An allen öffentlichen Gebäuden der Stadt wurden große Erdoğan-Plakate aufgehängt. Auf Schüler:innen wird seit Tagen Druck ausgeübt, den Diktator bei seinem Kommen zu bejubeln. Gleichzeitig trafen hunderte Busse mit AKP-Anhänger:innen aus verschiedenen Regionen ein, um das Bild einer jubelnden Menge zu erzeugen.