Wan: Gasgranaten gegen Hochzeitsfeiern

In der nordkurdischen Großstadt Wan sind seit über tausend Tagen jegliche öffentlichen Aktionen oder Aktivitäten verboten. Nach der Ernennung eines Zwangsverwalters vergangene Woche wird nun auch gegen Hochzeitsfeiern vorgegangen.

Seit über tausend Tagen herrscht in der nordkurdischen Großstadt Wan (Van) ein Versammlungsverbot. Nach der Absetzung der gewählten Ko-Bürgermeister*innen und der Ernennung eines Zwangsverwalters vergangene Woche wird nun auch gegen Hochzeitsfeiern vorgegangen. Die Polizei warf über mehreren Hochzeitsfeiern in Wan am vergangenen Wochenende Tränengasgranaten ab.

Insbesondere an den Wochenenden finden in Wan zu dieser Zeit normalerweise große Hochzeitsfeiern statt, auf denen kurdische Lieder gesungen werden und getanzt wird. Nach der Ernennung des Gouverneurs Emin Bilmez zum Zwangsverwalter und der Absetzung der Ko-Bürgermeister*innen rief die Polizei Musiker an, die auf den Hochzeiten spielen sollten, und drohte ihnen, keine kurdischen Lieder zu spielen. Bereits vor drei Jahren war den Musikern eine Liste verbotener Lieder ausgehändigt worden. Nun begann die Polizei aktiv gegen Hochzeiten vorzugehen.

Vergangenes Wochenende warf die Polizei über Hochzeiten Tränengasgranaten aus Hubschraubern ab. Begründet wurde dies mit dem Abspielen kurdischer politischer Lieder. Die Bevölkerung protestierte wütend gegen das Vorgehen.