Vier Tote bei Drohnenangriff in Südkurdistan

Bei dem Drohnenangriff auf ein Fahrzeug in Pîşder sind doch vier Menschen ums Leben gekommen. Die Leichen von zwei Insassen wurden geborgen, zwei verkohlte Leichen befinden sich im Wrack des Wagens.

Bei dem Drohnenangriff auf ein ziviles Fahrzeug nahe der südkurdischen Stadt Pîşder sind doch vier Menschen getötet worden. Die Leichen von zwei Insassen konnten von der Feuerwehr geborgen und in die Gerichtsmedizin des örtlichen Krankenhauses gebracht werden. Zwei verkohlte Leichen befinden sich nach wie vor im Wrack des Wagens.

Der Angriff einer mutmaßlich türkischen Kampfdrohne ereignete sich am Sonntagmittag um 13.20 Uhr Ortszeit in einem ländlichen Gebiet zwischen den Dörfern Gîre und Kanî Lanî. Nach Angaben des Bürgermeisters der angrenzenden Gemeinde Helşo, Bekir Weysî, seien die Identitäten der Opfer unbekannt. Eine Kommission der Sicherheitsbehörden übernahm unmittelbar im Anschluss an die Bergung die Ermittlungen zur Klärung der Identität der unbekannten Toten.

„Diese Region ist kein militärisches Sperrgebiet, sondern eine zivile Siedlungsgegend. Ganz in der Nähe des Tatorts stehen mehrere Hütten von Bauern, die sich täglich hier aufhalten“, sagte Bekir Weysî bei einer Pressekonferenz am Ort des Geschehens. Ein durch den Luftangriff in der Region ausgebrochener Feldbrand konnte von der Feuerwehr größtenteils gelöscht werden. Pîşder gehört verwaltungstechnisch zum Gouvernement Silêmanî. Der Ort befindet sich in Grenznähe zum Iran.

Bürgermeister Bekir Weysî spricht bei der Pressekonferenz | Quelle: RojNews

Im irakisch-iranischen Grenzgebiet kommt es immer wieder zu Luftangriffen der türkischen Armee. Anfang Mai flogen türkische Kampfbomber Angriffe auf den Çiyayê Asos, im August vergangenen Jahres waren sieben Kämpfer:innen der Verteidigungseinheiten Ostkurdistans (YRK) bei einem türkischen Drohnenangriff am Asos ums Leben gekommen. Auch Mawet war im selben Monat bombardiert worden. Im Juni feuerte eine türkische Drohne eine Präzisionsrakete auf die Ortschaft Kuna Masî ab, zwei Menschen, darunter ein PJAK-Mitglied, wurden getötet.