Luft- und Bodenangriffe am Asos und in Bradost

Die türkische Armee hat den Berg Asos im Grenzgebiet zwischen Süd- und Ostkurdistan und die Region Bradost bei Hewlêr bombardiert. Über Schäden und Verluste liegen bisher keine Informationen vor.

Die türkische Armee hat erneut Ziele in Südkurdistan bombardiert. Das meldet die in Silêmanî ansässige Nachrichtenagentur RojNews. Laut dem Bericht wurde am Samstagmorgen zunächst der Çiyayê Asos im Grenzgebiet zwischen Süd- und Ostkurdistan (Irak-Iran) von der türkischen Luftwaffe bombardiert. Über Schäden und Verluste in der Gegend des Berges etwa 60 Kilometer nördlich von Silêmanî liegen bisher keine Informationen vor.

 Im August vergangenen Jahres waren sieben Kämpfer:innen der Verteidigungseinheiten Ostkurdistans (Yekîneyên Parastina Rojhilata Kurdistan, YRK) bei einem türkischen Drohnenangriff am Asos ums Leben gekommen. Da sich um diese Jahreszeit viele Bewohner:innen aus nahgelegenen Dörfern zum Pflücken von essbaren Kräutern an dem Berg aufhalten, verlagern die YRK in der Regel ihre Aktivitäten. In der Nähe des Asos befindet sich zudem der Dukan-Stausee, ein beliebtes Ausflugsziel in Südkurdistan. Eine offizielle Stellungnahme zu dem Luftschlag wurde von den Behörden in der Autonomiehauptstadt Hewlêr (Erbil) bislang nicht abgegeben.

Artillerieangriffe in Bradost

Zu weiteren grenzüberschreitenden Militäraktivitäten der Türkei im Nachbarland kam es laut RojNews in Bradost. In der Region im Dreiländereck Türkei, Iran und Irak, die verwaltungstechnisch zu Hewlêr gehört, sei in zwei verschiedenen Orten Artillerie eingeschlagen: In Sirtî Zirar und in Zobî Royalan. Ob Menschen dabei zu Schaden gekommen sind, war zunächst unklar. Ende März waren in Bradost mehr als fünfzig Dörfer auf Anordnung der türkischen Armee von Sicherheitskräften der südkurdischen Regierungspartei PDK abgeriegelt worden.

Fast tägliche Angriffe

Die türkische Armee greift nahezu täglich südkurdische Regionen auf irakischem Territorium an. Insbesondere der Rückzugsraum der Guerilla liegt im Visier des Nato-Mitgliedsstaates. Seit dem 23. April führt die Türkei eine Besatzungsoperation in den Medya-Verteidigungsgebieten durch. Ziel der Militärinvasion sind die Regionen Zap, Avaşîn und Metîna.