Die Verbrechen von Cizîr sind unvergessen

Der HDP-Kreisverband erinnert an das Massaker in der nordkurdischen Stadt Cizîr im Jahr 2016 und erklärt: „Wir werden uns niemals beugen.“

Zum Jahrestag des Beginns der Ausgangssperre in der nordkurdischen Stadt Cizîr vor fünf Jahren hat der HDP-Kreisverband eine Gedenkveranstaltung für die Hunderten von durch türkische Sicherheitskräfte ermordeten Menschen durchgeführt. An der Kundgebung nahmen Angehörige der Todesopfer sowie Vertreter:innen des Solidaritätsvereins von Familien von Gefallenen (MEBYA-DER), der Frauenbewegung TJA, des Kreisvorstands der Demokratischen Partei der Völker (HDP) und des Rats der Friedensmütter teil.

Auf einem Transparent war zu lesen: „Wir werden die Belagerung vom 14. Dezember in Cizîr niemals vergessen“. Die Ko-Vorsitzende des HDP-Kreisverbands von Cizîr, Zîlan Ecevit, bezeichnete die Ausgangssperre, als „größtes Unrecht, das in die Annalen der schwersten Menschenrechtsverletzungen in die Geschichte eingehen“ werde. Ecevit erklärte: „Nach diesen aggressiven, faschistischen Praktiken wurden weitere Ausgangssperren an vielen anderen Orten ausgerufen, darunter in Silopiya, Hezex, Derik, Nisêbîn, Gever, Gimgim, Farqîn und Sûr. Sie führten zu einer tiefen menschlichen und sozialen Zerstörung. Zwischen 1.500.000 und 1.800.000 Menschen wurden während der Ausgangssperren ihrer grundsätzlichsten Rechte beraubt, darunter das Recht auf Freiheit, Sicherheit und Leben.“

Allein in Cizîr wurden vom türkischen Staat mindestens 288 Menschen ermordet. Dazu sagte Ecevit: „Die kurdenfeindliche Politik hat Opfer gefordert und den Lebensraum der Bevölkerung niedergebrannt und zerstört. Die Bevölkerung wurde in die Flucht getrieben. Die Familien derer, die während der Ausgangssperren starben, konnten die Leichen ihrer Angehörigen tagelang nicht bergen, Dutzende Leichen wurden ohne Wissen der Familien in anonymen Gräbern verscharrt. Dutzende von Leichen wurden monatelang unter dem Vorwand einer DNA-Verifizierung in Leichenhallen aufbewahrt, was das Leiden der Familien noch vertiefte. Wir erklären ein weiteres Mal, dass sich das kurdische Volk bis heute der Repression nicht gebeugt hat und das auch in Zukunft nicht tun wird.“