Tote bei Schießerei wegen „Landstreitigkeit“ in Riha

Bei einer bewaffneten Auseinandersetzung in einem mutmaßlichen Konflikt um Landbesitz zwischen zwei miteinander verwandten Familien sind in der nordkurdischen Provinz Riha zwei Menschen ums Leben gekommen, fünf Personen wurden verletzt.

In Pirsûs (Suruç) in der nordkurdischen Provinz Riha (Urfa) sind am Sonntag zwei Menschen aufgrund eines mutmaßlichen Konflikts um Landbesitz bei einer Schießerei ums Leben gekommen. Bei der Auseinandersetzung zwischen zwei miteinander verwandten Familien wurden außerdem weitere Personen verletzt.

Der Konflikt entbrannte zunächst im Stadtteil Avcî (Kapıcı), wo die 60-jährigen Brüder Salih Ateş und Yaşar Ateş erschossen wurden, und weitete sich auf das nahgelegene Viertel Hürriyet aus. Dabei wurden fünf Personen verletzt, eine davon schwer. Doğan Ateş, Pembe Ateş, Müslüm Ateş und Bekir Ateş werden im staatlichen Krankenhaus in Pirsûs behandelt. Duham Ateş wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in die Mehmet-Akif-Inan-Klinik in der Provinzhauptstadt Riha eingeliefert. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet.

Vorfall weckt Erinnerungen an Massaker in Sêwreg

Im vergangenen Juli waren in Sêwreg (Siverek), einem Landkreis in Riha, sechs Menschen bei einem ähnlichen Vorfall getötet worden, fünf weitere Personen wurden verletzt. Bei den Tätern handelte es sich um Brüder des ehemaligen AKP-Abgeordneten Zülfikar Izol. 

Dilan İzol, eine der Überlebenden des Massakers, deren Familie vor ihren Augen getötet wurde, berichtete gegenüber unserer Agentur, dass es sich bei den Geschehnissen nicht um bewaffnete Streitigkeiten, sondern um ein geplantes Massaker gehandelt hat. Ihre Mutter Zozan İzol, ihr Vater Hakkı İzol, ihre Tante Meral İzol und ihr Onkel Musa Serhat İzol waren vor ihren Augen getötet und ihre Leichen mit Knüppeln und Steinen geschändet worden. Nach dem Massaker flohen die Täter im Fahrzeug und überfuhren die unbeteiligten Studenten Rıdvan Buluş (30) und Serdar Delen (31), die ebenfalls verstarben.

Dilan İzol befand sich während des Massakers zu Hause und nahm die Tat mit der Handykamera auf. Wir hatten die Aufnahmen veröffentlicht: