Suryoye im Tur Abdin tot aufgefunden

Im christlich-aramäischen Dorf Badibe im Tur Abdin ist ein Suryoye tot in seinem Haus aufgefunden worden. Der Mann wurde erschossen.

Im christlich-aramäischen Dorf Badibe im Tur Abdin ist ein Mann tot in seinem Haus aufgefunden worden. Bei dem Opfer handelt es sich ersten Erkenntnissen nach um Gevriye Sarı. Wie es heißt, sei er erschossen worden. Nachbarn hätten am späten Sonntagabend zunächst laute Musik und dann ein Schussgeräusch aus dem Haus des Mannes vernommen. Verständigte Rettungskräfte konnten nur noch seinen Tod feststellen.

Nach der Sicherung des Tatorts wurde der Leichnam von Gevriye Sarı zur Autopsie in das rechtsmedizinische Institut des staatlichen Krankenhauses in der Provinzhauptstadt Mêrdîn (tr. Mardin) gebracht. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.

Badibe 1984 entvölkert

Das Dorf Badibe, das auch als Beth Debe (tr. Dibek) bekannnt ist, liegt im Kalksteingebirge Tur Abdin, („Berg der Gottesknechte”), das einstige Zentrum des syrisch-orthodoxen Christentums, und gehört verwaltungstechnisch zu Nisêbîn (Nusaybin). Bis Anfang der 1980er Jahre lebten in Badibe noch rund 110 christliche Familien, 1984 wurde das Dorf im Zuge der sogenannten Aufstandsbekämpfung und Vertreibungspolitik des türkischen Staates vollständig entvölkert. Erst seit 2006 kamen einige Bewohner:innen wieder zurück und haben ihre Häuser renoviert.

Fall Hurmüz Diril

Der verdächtige Tod des Suryoye weckt unweigerlich Erinnerungen an den Fall des Chaldäers Hurmüz und dessen Ehefrau Şimoni Diril. Das Paar verschwand am 11. Januar 2020 aus dem Dorf Mehrê (Kovankaya) in Elkê bei Şirnex (Şırnak). Die verstümmelte Leiche von Şimoni Diril wurde nach 69 Tagen am Ufer des Hezil entdeckt, von Hurmüz Diril, der zum Zeitpunkt seines Verschwindens 71 Jahre alt war, fehlt bis heute jede Spur.