Studierende in Hewlêr verschleppt

In Südkurdistan protestieren Studierende seit fünf Tagen gegen ausbleibende Stipendien und ihre schlechten Lebensbedingungen. In Hewlêr ist eine Gruppe Studierender offenbar von Sicherheitskräften verschleppt worden.

Die Studierendenproteste in Südkurdistan werden fortgesetzt. Seit dem Wochenende protestieren Studierende in Silêmanî, Hewlêr, Helebce und weiteren Städten gegen die ausbleibende Zahlung von Beihilfen und den schlechten Zustand in Wohnheimen und Fakultäten. Die Sicherheitskräfte gehen mit großer Brutalität gegen die Protestaktionen vor, es kommt weiterhin zu Festnahmen und Verletzten.

Wie die in Südkurdistan ansässige Nachrichtenagentur RojNews berichtet, ist eine Gruppe Studierender in der Nähe des Hochschulministeriums in Hewlêr (Erbil) von Sicherheitskräften in Fahrzeugen mit schwarz getönten Scheiben verschleppt worden. Der Parlamentarier Elî Heme Salih macht den Regierungschef dafür verantwortlich und teilte mit, dass Journalist:innen von den Sicherheitskräften an der Beobachtung des Vorgangs gehindert wurden.

Unterdessen sind Studierende der Selahaddin-Universität in Hewlêr erneut auf die Straße gegangen. Die Sicherheitskräfte der PDK sind vor den Hochschulen in Hewlêr mit einem Großaufgebot im Einsatz. Vielen Studierenden sind ihre Telefone weggenommen worden, Zivilpolizisten mischen sich unter die Demonstrant:innen. Auch die Soran-Universität wird von PDK-Kräften belagert, um weitere Proteste zu verhindern.