Starkes Erdbeben erschüttert Rojhilat -UPDATE

Ostkurdistan ist am Sonntagabend von einem Erdbeben der Stärke 6,4 erschüttert worden. Nach Angaben iranischer Staatsmedien ereignete sich das Beben in etwa sieben Kilometern Tiefe in der Provinz Kirmaşan.

Das Zentrum des Bebens lag 17 Kilometer südwestlich der Kleinstadt Serpêllî Zehaw (Sarpol-e Sahab) in der Provinz Kirmaşan (Kermanschah) an der Grenze zu Südkurdistan. Nach ersten Angaben der örtlichen Behörden gab es weder Tote noch größere Schäden, jedoch mehrere Dutzend Verletzte, teilte der Verantwortliche des örtlichen Katastrophenschutzes mit. Das Geophysikalische Institut der Universität Teheran meldete nach dem Beben der Stärke 6,4 mindestens sieben Nachbeben, von denen das heftigste eine Stärke von 5,2 gehabt habe. Das Erdbeben war auch in Qasr-e Schirin, Ciwanro (Javanrud), Gilan-e Gharb, Sine (Sanandaj), Halabja und anderen Orten Süd- und Ostkurdistans zu spüren. So soll in zahlreichen Dörfern Qasr-e Schirins der Strom ausgefallen sein, auch gebe es Störungen in den Telefonleitungen. Die Bevölkerung habe ihre Häuser verlassen und verbringe die Nacht auf der Straße, heißt es.

Die betroffene Region ist in den vergangenen Jahren wiederholt von Erdbeben erschüttert worden. So war Serpêllî Zehaw vor genau einem Jahr von einem Erdstoß der Stärke 7,3 verwüstet worden, bei dem mehr als 600 Menschen ums Leben kamen und Zehntausende obdachlos wurden. Das tödlichste Erdbeben in der Geschichte des Iran, das Manjil-Rudbar-Beben, hatte 1990 im Norden des Landes 40.000 Menschen getötet und mehr als 100.000 weitere verletzt.