Riesiges Newroz-Fest in Amed

In der nordkurdischen Metropole Amed haben sich bis zu einer Million Menschen zum Newroz-Fest versammelt. Im Vordergrund der Veranstaltung steht die Forderung nach Freiheit von Abdullah Öcalan.

Newroz in Amed

Im Newroz-Park in Amed-Rêzan hat sich fast eine Million Menschen versammelt, um unter der Parole „Erhebt euch, es ist die Zeit der Freiheit und des Erfolgs“ gemeinsam Newroz zu feiern und die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage zu fordern. Immer wieder warfen Menschen Kleidungsstücke in das Newroz-Feuer, um die Flammen anzufachen.


Dieses Newroz-Fest wird den Weg zur Freiheit ebnen“

Auf der Feier sprach unter anderem die Aktivistin der Frauenbewegung TJA, Aynur Sarıca. Unter großem Jubel sagte sie: „Dieses Newroz wird den Weg zur Freiheit von Abdullah Öcalan ebnen. In den Gefängnissen gibt es einen gewaltigen Widerstand, um die Isolation zu durchbrechen. Wir begrüßen diesen Widerstand und die Gerechtigkeitswachen von Müttern der Gefangenen. Heute bilden die kämpfenden Frauen die Avantgarde. Wir laufen unter der Parole ‚Jin, Jiyan, Azadî‘ einer freien Gesellschaft entgegen.“ Mit Blick auf die Kommunalwahlen am 31. März erklärte Sarıca: „Wir werden die Zwangsverwalter aus Kurdistan wegschicken. Mit dem System der Ko-Vorsitzes werden wir Erfolg haben. Jin, Jiyan, Azadî!“

Anschließend ergriff Berdan Öztürk, Ko-Vorsitzender im Demokratischen Gesellschaftskongress (KCD/DTK) und DEM-Abgeordneter, das Wort und sagte: „Zu Newroz möchten wir einige Dinge klarstellen, die Voraussetzung für Freiheit sind: Wir wollen eine Lösung der kurdischen Frage für einen demokratischen Nahen Osten und eine demokratische Welt. Schließlich wollen wir die physische Freiheit von Herrn Abdullah Öcalan für die Freiheit des kurdischen Volkes und seine Rechte. Dafür sagen wir Freiheit, Freiheit, Freiheit.“

Botschaft von Gefangenen

Politische Gefangene, die seit 116 Tagen einen rotierenden Hungerstreik für die Freiheit von Abdullah Öcalan durchführen, schickten eine Grußbotschaft an das Newroz-Fest. Die Botschaft wurde von der DEM-Abgeordneten Zeynep Oduncu verlesen: „Newroz war wie der Klang eines Hammers auf Eisen. Dann verwandelte es sich in die Wärme des Feuers. Es verwandelte sich in den Klang und die Farbe der Freiheit in Kurdistan, dem Herzen des Nahen Ostens. Wir grüßen Rêber Apo, die widerständigen Mütter, unser Volk und alle Teilnehmenden anlässlich dieses Newroz der Freiheit und des Widerstands. Als Revolutionärinnen und Revolutionäre in den Gefängnissen der Türkei und Kurdistans beteiligen wir uns an der Offensive für die Aufhebung der Isolation und die physische Freiheit von Rêber Apo. Unser Widerstand geht weiter und wir glauben fest daran, dass die Isolation durchbrochen wird und unser Wegweisender physisch freikommen wird. Das Newroz-Gelände ist heute ein Ort der Freiheit, hier wird der Ruf nach Freiheit für Rêber Apo laut. Wir wünschen allen ein frohes Newroz mit der frohen Botschaft des Frühlingsbeginns.“

Nach einem Auftritt von Xezel Mistefa zogen Mitglieder der DEM-Jugend hinter einem Transparent mit der Parole „Wir haben jung begonnen und werden jung erfolgreich sein“ auf dem Gelände ein. Die Demonstration der Jugendbewegung wurde mit großem Applaus und der Parole „Bijî Serok Apo“ begrüßt.

Wir werden ihnen eine Antwort geben, die sie nicht vergessen werden“

Anschließend traten die Kandidat:innen der DEM-Partei für das Amt der Ko-Bürgermeister:innen von Amed, Serra Bucak und Doğan Hatun, unter großem Applaus auf die Bühne. Serra Bucak erklärte: „Ich beglückwünsche euch alle zu Newroz. Ich wünsche auch dir, Kemal Kurkut, ein frohes Newroz.“ Sie erinnerte damit an den 2017 bei der Newroz-Feier in Amed von der Polizei erschossenen jungen Aktivisten. In Bezug auf die bevorstehenden Wahlen erklärte Bucak, man werde die Zwangsverwalter am 31. März aus dem Amt jagen.

Es folgte ein Beitrag ihres Mitkandidaten Doğan Hatun. Er sagte: „Heute haben sich Kurdinnen und Kurden überall erhoben und rufen ihre Forderung nach einem dauerhaften Frieden in die Welt hinaus. Die ganze Welt soll hören, dass wir Freiheit wollen. Das sollen alle wissen.“ Hatun erinnerte an die vergangenen acht Jahre unter Zwangsverwaltung, die gewählten Bürgermeister:innen waren einfach abgesetzt und durch regimetreue Beamte ersetzt worden: „Am 31. März müssen wir vor allem die Wahlurnen schützen. Wir werden den Besatzern eine solche Antwort geben, dass sie nicht noch einmal versuchen werden, unseren Willen zu unterdrücken. Wir vertrauen unserem Volk.“

Anschließend ging das Musikprogramm weiter. Obwohl die Anzahl der Menschen auf dem Gelände auf etwa eine Million geschätzt wird, warten noch unzählige Personen vor den Eingängen. Überall sind revolutionäre Parolen zu hören.