Feiern in Deutschland: „Newroz Pîroz Be!“

Am Vorabend des kurdischen Neujahrsfestes am 21. März ist in vielen Städten in Deutschland begeistert Newroz gefeiert worden.

Frühlingsbeginn und Widerstand

In vielen Städten in Deutschland ist am Mittwoch Newroz als Fest des Frühlings und des Widerstands gefeiert worden.


In Hamburg feierten Hunderte Menschen fröhlich vor dem autonomen Zentrum Rote Flora in der Sternschanze. Es wurde getanzt und gesungen. Danach fand eine von der kurdischen Jugendbewegung organisierte Fackeldemonstration zum Gänsemarkt statt.


Eine Feier in Kassel begann mit einer Schweigeminute im Gedenken an die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes. Danach wurde ein Feuer angezündet und zu Livemusik von Hozan Serfiraz, Silava und einem Kinderchor getanzt. Eine Aktivistin der feministischen Initiative „Gemeinsam Kämpfen“ hielt eine Rede zur Bedeutung von Newroz.


In Berlin hat ein Newroz-Empfang stattgefunden. Mehtap Erol erläuterte in einer Begrüßungsansprache die historische Bedeutung des kurdischen Neujahrsfestes. Nure Alkış wies in einer Rede auf die Isolation von Abdullah Öcalan in türkischer Haft hin. Der Linkspolitiker Ferat Koçak, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin sagte, dass Newroz verschiedene Kulturen und Generationen zusammenführt. Für die Kurd:innen sei Newroz zum Symbol des Widerstands geworden. Der Empfang endete mit Musik von Cemile Dinçer.


Eine Demonstration des Frauenrats Sêvê und des kurdischen Vereins Biratî e.V. in Bremen begann auf dem Leibnizplatz und endete mit Tanzen um ein Newroz-Feuer vor der Bürgerschaft. Die Vorabenddemonstration hat in Bremen Tradition und fand in diesem Jahr unter dem Motto „Mit dem Newroz der Freiheit gegen Krieg und Besatzung“ statt.


In Köln fand eine Fackeldemonstration vom Dom zum Heumarkt statt. Es wurde getanzt und gesungen. Viele Frauen trugen trugen traditionelle kurdische Kleider. Die Menschen riefen „Newroz Pîroz Be“ und „Bijî Serok Apo“. Auf dem Heumarkt wurde ein Feuer angezündet und noch lange getanzt.


Auf dem Friedensplatz in Darmstadt feierten am Mittwochabend Hunderte Menschen Newroz, eingeladen hatten der Frauenrat Roza und das kurdische Gesellschaftszentrum. Nach mehreren Reden, unter anderem vom Landtagsabgeordneten Bijan Kaffenberger (SPD), Uli Franke (Die Linke) und im Namen der Interventionistischen Linken (iL), setzte sich ein Demonstrationszug durch die Innenstadt in Bewegung. Die Menschen trugen Fackeln und riefen „Jin Jiyan Azadî“ und „Bijî Serok Apo“. Zum Abschluss der Demonstration wurde zur Teilnahme an der zentralen Newroz-Feier am Samstag in Frankfurt am Main aufgerufen.


In Krefeld versammelten sich Feiernde vor dem Kaiser-Wilhelm-Museum am Westwall. Viele Frauen trugen bunte kurdische Kleidung. Ein mitgeführtes Bild zeigte den PKK-Mitbegründer Mazlum Doğan, der am 21. März 1982 im Kerker von Amed ums Leben kam. Auch Fahnen der PKK waren zu sehen. Der ehemalige HDP-Abgeordnete Lezgin Botan hielt eine Rede über die Bedeutung von Newroz. Nach einer Demonstration wurde um ein Feuer getanzt.


In Mannheim fand eine Feier auf dem Alten Meßplatz statt. Zum Auftakt wurde im Gedenken an die Gefallenen des kurdischen Freiheitskampfes das Widerstandslied „Ey Reqîb“ gesungen und an die Kurdinnen Bedriye Taş (Ronahî) und Nilgün Yıldırım (Bêrîvan) erinnert, die sich vor dreißig Jahren aus Protest gegen das PKK-Verbot auf der Maulbeerinsel in Mannheim selbst verbrannten. Danach zündeten Mütter von Gefallenen ein Feuer an. Zübeyde Zümrüt, Ko-Vorsitzende des Europaverbands KCDK-E, forderte die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage. Im Anschluss traten Koma Yaşar Şêbî, Mazhar Mîro und Grup Dengê Sinan auf und es wurde getanzt.


In Saarbrücken fand eine Fackeldemonstration vom Landwehrplatz zum Bürgerpark statt, wo ein großes Feuer angezündet wurde. Ein Kinderchor sang das Lied „Newroz“, außerdem traten eine Folkloregruppe und Grup Newda auf.