Repression gegen Angehörige von Gefallenen

Bei einer Polizeioperation gegen die Familienangehörigen von Gefallenen sind in Êlih zwei Personen festgenommen worden.

In der nordkurdischen Stadt Êlih (tr. Batman) führte die türkische Polizei Razzien gegen kurdische Politiker:innen und Angehörige des Solidaritätsvereins der Gefallenenfamilien MEBYA-DER durch. Polizisten stürmten am Freitag mehrere Wohnungen in Êlih und nahmen das ehemalige Vorstandsmitglied von MEBYA-DER, Taybet Çetinkaya, und das Mitglied des Provinzrats von Êlih, Semra Güneş (HDP) fest. Die beiden Frauen wurden zur Polizeidirektion von Batman gebracht.

Der Hilfs- und Solidaritätsverein MEBYA-DER

MEBYA-DER ist ein Solidaritätsverein für Menschen, die Angehörige im kurdischen Befreiungskampf verloren haben, und steht seit geraumer Zeit im Fokus der staatlichen Repression in der Türkei. „Hilfs- und Solidaritätsverein für Menschen, die ihre Angehörigen in der Wiege der Zivilisationen verloren haben“ lautet der volle Name des Vereins, der Zweigstellen in mehreren kurdischen Städten unterhält. Der türkische Staat macht gefallene Guerillakämpfer:innen zum Mittel der psychologischen Kriegsführung, indem Gräber verwüstet und Leichname von Gefallenen misshandelt oder verstümmelt werden. MEBYA-DER ist eine der Institutionen, die sich direkt gegen diese Politik stellt.