Reformfarce: Sieben Verhaftungen in Wan

In Wan sind sieben Personen unter dem Vorwurf des „Terrorismus“ verhaftet worden. Unter ihnen ist auch die im Jahr 2016 abgesetzte Ko-Bürgermeisterin des Bezirks Rêya Armûşê, Beritan Tayan.

In der nordkurdischen Provinz Wan (tr. Van) haben türkische Justizbehörden auch an diesem Montag die Repressionsschraube kräftig angezogen und unliebsame Oppositionelle hinter Gitter manövriert. Gegen insgesamt sieben Personen, die sich seit letztem Freitag in Polizeigewahrsam befanden, erließ die 2. Strafabteilung des Amtsgerichts Van unter dem Vorwurf des „Terrorismus“ Untersuchungshaft. Drei weitere Personen, die im Zuge derselben Ermittlungen festgenommen worden waren, wurden gegen Meldeauflagen freigelassen.

Unter den verhafteten Personen ist auch Beritan Tayan. Die kurdische Politikerin war bei den Kommunalwahlen im März 2014 als Ko-Bürgermeisterin in das Rathaus von Rêya Armûşê (Ipekyolu) eingezogen. Im Herbst 2016 folgte die auf Betreiben Erdoğans vom Innenministerium durchgesetzte Amtsenthebung und Ersetzung durch einen Zwangsverwalter. Bei den anderen sechs Verhafteten handelt es sich um Harun Mamuk, Mehmet Sertkal, Şerafettin Kural, Bayram Ogun, Cahit Hezer und Süleyman Kuş.

Auf welche angebliche Straftat sich die Haftbefehle beziehen, ist noch unklar. Auch ist noch immer nicht bekannt, in welches Gefängnis die Betroffenen überstellt wurden.