Vor drei Wochen sind der Repräsentant der nordostsyrischen Selbstverwaltung und zwei PYD-Mitglieder am Flughafen von Hewlêr (Erbil) festgenommen worden. Bis heute liegen keine Informationen über ihren Verbleib vor. Die PYD hat heute auf einer Pressekonferenz in Qamişlo Aufklärung gefordert und die Regionalregierung Südkurdistans mit scharfen Worten verwarnt.
Bei den am 10. Juni Festgenommenen handelt es sich um den PYD-Vertreter in Hewlêr, Mistefa Osman Xelîl, das PYD-Mitglied Mistefa Ezîz Mistê sowie den Repräsentanten der Selbstverwaltung von Nordostsyrien, Cîhad Hesen. Sie waren zum Flughafen gefahren, um Gäste abzuholen, und sind seit ihrer Festnahme verschwunden.
Enwer Muslim, Ko-Vorsitzender der Partei der Demokratischen Einheit (PYD), erklärte auf der Pressekonferenz in Qamişlo, dass bisher alle Anfragen bei den Behörden in Südkurdistan zum Verbleib der Festgenommenen und zum Grund der Festnahmen unbeantwortet sind. Er verwies darauf, dass die Festnahmen in einer Zeit erfolgt sind, in der eine innerkurdische Einheit gegen die Angriffe des türkischen Staates nötiger denn je sei.
„Als PYD machen wir die Regierung Südkurdistans für die Sicherheit unserer Vertreter verantwortlich. Wir fordern weiter Aufklärung über ihren Verbleib und ihre Freilassung. Nach uns vorliegenden Informationen sind unsere Vertreter an kurdenfeindliche Kreise ausgeliefert worden. Ihre Verhaftung und die Geheimhaltung ihres Aufenthaltsortes betrachten wir als direkten Angriff auf unsere Partei und unsere Bemühungen um eine nationale Einheit. Die Regierung in Hewlêr erleichtert die Besatzung durch den türkischen Staat“, so der PYD-Vorsitzende Enwer Muslim.