Selbstverwaltung: „Unsere Vertreter wurden entführt“

Das Büro für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien fordert in einer offiziellen Note die südkurdische PDK auf, eine Erklärung zu den von ihr gefangengenommenen Vertretern der Selbstverwaltung und der PYD abzugeben.

Am 10. Juni war der Vertreter der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien in Hewlêr, Cihad Hesen, sowie die Mitglieder der PYD, Mistefa Osman Xelîl und Mistefa Ezîz, von Sicherheitskräften der südkurdischen PDK am Flughafen von Hewlêr festgenommen worden. Der Diplomat und die beiden PYD-Vertreter wollten am Flughafen Gäste in Empfang nehmen. Seitdem fehlt jede Spur von den Festgenommenen. In einer offiziellen Note fordert nun die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien eine Erklärung über den Verbleib der drei Vertreter. Die Selbstverwaltung fordert, Druck auf die PDK auszuüben und so die Freilassung der drei zu erwirken.

Unsere Vertreter wurden entführt, ihr Aufenthalt ist unbekannt“

In der Erklärung heißt es: „Seit dem 10. Juni ist nichts über den Verbleib des Vertreters der Selbstverwaltung in Hewlêr, Cihad Hesen, und der PYD-Mitglieder, Mistefa Osman Xelîl und Mistefa Ezîz, bekannt. Sicherheitskräfte der südkurdischen Regierung haben unsere Vertreter ohne jede Erklärung oder Warnung entführt. Solche Praktiken stehen im Widerspruch zu diplomatischen Maßstäben und Werten. Außerdem werden damit der gemeinsame Kampf der Kurd:innen und die kurdische Einheit geschädigt.

Als Büro für auswärtige Beziehungen der Selbstverwaltung Nord- und Ostsyriens erklären wir, dass die Regierung und die Sicherheitskräfte von Südkurdistan für das Schicksal der Verschleppten verantwortlich sind. Dass bisher keine Informationen zum Verbleib unserer Freunde vorliegen, gibt Anlass zur Sorge um ihr Leben. Nicht einmal die Rechtsgrundlage ihrer Inhaftierung wurde bekanntgegeben.

Wir fordern alle Behörden und zuständigen internationalen Organisationen in Südkurdistan auf, uns zu helfen und Druck auf die PDK und die Regierung von Südkurdistan aufzubauen, um dafür zu sorgen, dass der Aufenthaltsort der Festgenommenen offengelegt wird und Familienbesuche zugelassen werden. Gleichzeitig fordern wir die Freilassung unserer ohne jegliche Rechtsgrundlage inhaftierten Freunde. Wir betonen noch einmal, dass die südkurdische Regierung und die Behörden für das Leben und den Verbleib dieser Personen verantwortlich sind.“