Protest gegen türkischen Expansionismus in Silêmanî

Zivilgesellschaftliche Aktivist:innen haben in der südkurdischen Metropole Silêmanî vor dem Expansionismus der türkischen Regierung gewarnt und die internationale Gemeinschaft zum Handeln gegen die Besatzungsangriffe aufgefordert.

Für eine politische Lösung der Kurdistan-Frage

Im Baxê-Giştî-Park in Silêmanî haben Aktivist:innen am Samstagabend gegen die Besatzungsangriffe der Türkei protestiert und die internationale Gemeinschaft zum Handeln aufgefordert. In einer von Şinê Ali vorgetragenen Erklärung appellierten die Aktivist:innen an alle Parteien in der Kurdistan-Region im Irak, sich an die Seite der Bevölkerung zu stellen und ihrer nationalen und ethischen Verpflichtung nachzukommen: „Wir fordern, dass die Besatzungsangriffe aufhören. Wer ein Gewissen hat und nicht will, dass weitere Massaker begangen werden, muss sich eindeutig dagegen positionieren.“

Die Regierungen des Irak, der Kurdistan-Region, Europas und der USA seien dafür verantwortlich, die von der Türkei vor den Augen der Weltöffentlichkeit durchgeführte Invasion zu stoppen, so die Erklärung weiter: „Der türkische Staat baut seine Militärpräsenz in Südkurdistan aus und erweitert seine Besatzungszone. Die Kurdistan-Region hat als Teil des Irak einen föderalen Status.“

Die Aktivist:innen warnten vor den Folgen für Irak und Syrien, falls der türkische Expansionismus in Kurdistan nicht gestoppt werde: „Die Region wird dann noch mehr destabilisiert und es werden Millionen Menschen auf der Flucht sein. Die in Kurdistan umgesetzte Kriegsstrategie würde sich auf den gesamten Nahen Osten und die Welt auswirken. Der Nahe Osten spielt eine bestimmende Rolle in der Weltpolitik. Deshalb beeinflusst die türkische Invasion auch die internationale Politik. Als zivilgesellschaftliche Aktivistinnen und Aktivisten und als kurdische zivilgesellschaftliche Organisationen appellieren wir an die Regierungen in Bagdad und Damaskus, die Arabische Liga, die Europäische Union, die Vereinten Nationen, den Europarat und die NATO: Stoppt die Besatzung durch den türkischen Staat und setzt euch für eine politische Lösung der kurdischen Frage ein!“