Geld für Proteste gegen die HDP

Die Polizei in Cizîr hat Familien von Guerillakämpfer*innen aufgesucht und ihnen „Lohn“ für Proteste vor der HDP-Zentrale in Amed angeboten.

Der türkische Staat versucht, die Demokratische Partei der Völker (HDP) durch eine politische Schmutzkampagne zu delegitimieren. So suchte die Polizei Familien von Kämpfer*innen der Volksverteidigungskräfte (HPG) in Cizîr (Cizre) auf und bot ihnen Geld an, wenn sie vor dem HDP-Büro in Amed (Diyarbakır) für die „Rückholung“ ihrer Kinder protestierten. Die Familien lehnten dieses Angebot ab.

Die Polizisten bedrängten die Familien mit der Behauptung, dass „ihre Kinder von der HDP in die Berge entführt wurden“ und forderten sie auf, sich dem Sitzstreik vor dem HDP-Büro in Amed anzuschließen. Die Zivilpolizisten setzen die Familien insbesondere in den letzten Tagen immer stärker unter Druck. Familienmitglieder berichten von Aufforderungen der Polizei wie: „Geht dorthin und macht bei der Aktion mit. Wenn ihr dorthin geht, kommen wir für alle Ausgaben auf. Wir werden euch jede Hilfe zukommen lassen und euch auch Arbeit verschaffen.“

So versucht die Polizei die katastrophale ökonomische Situation in den zerstörten kurdischen Städten auszunutzen. Die Familien erklärten, dass ihre Angehörigen sich auf eigenen Wunsch der PKK angeschlossen haben und der Weg sie zurückzuholen nicht über die HDP laufe: „Wir wollen auch, dass unsere Kinder zurückkommen. Um das zu erreichen, muss die Regierung einen Schritt in Richtung Frieden unternehmen.“